Am 16. April 2024 haben sich sechs der größten deutschen naturkundlichen Sammlungen zusammengeschlossen, um ihre über 140 Millionen Sammlungsobjekte für die Wissenschaft digital zu vernetzen und frei zugänglich zu machen. Diese Initiative erfolgt im Rahmen der Forschungsinfrastruktur Distributed System of Scientific Collections (DiSSCo), die bereits mehr als 170 Naturkundemuseen, Botanische Gärten und universitäre Sammlungen aus ganz Europa miteinander verbindet.
Der Botanische Garten Berlin, das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels in Bonn und Hamburg, das Museum für Naturkunde Berlin, die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung, das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart und die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns bilden nun gemeinsam einen „DiSSCo-Knoten“ für Deutschland. Ihr gemeinsames Ziel ist es, ihre Sammlungen als Forschungsressource zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen verfügbar zu machen.
Die Verfügbarkeit von Wissen über die biologische Vielfalt der Erde ist entscheidend, um globalen Bedrohungen wie dem Artensterben, dem Klimawandel und der Ernährung der Weltbevölkerung zu begegnen. Durch DiSSCo sollen europäische naturkundliche Sammlungen als leistungsfähige, vernetzte Infrastruktur für datenintensive Forschung etabliert werden, wobei die physischen Sammlungsobjekte und deren Digitalisierung im Mittelpunkt stehen.
Die Deutsche Naturwissenschaftliche Forschungssammlungen e. V. (DNFS) sind ein wichtiger Akteur in diesem Bereich und unterstützen die umfassende Erschließung der Sammlungen ihrer Mitglieder für Forschungszwecke und gesellschaftliche Aufgaben. Durch ihre Expertise sind sie eine wichtige Anlaufstelle für wissenschaftliche Plattformen, Politik, Gesellschaft und Medien im Bereich der Biodiversitätsforschung.