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Der Ärger der EU-Dolmetscher über die Heimarbeitsregelung führt zu Streiks

Die Dolmetscher der Europäischen Union sind wegen der Regeln für die Arbeit von zu Hause aus in den Streik getreten, weil schlechte Audioqualität und technische Schwierigkeiten es unmöglich gemacht haben, MdEPs, die bei Anhörungen sprechen, aus der Ferne zu übersetzen.

Die Dolmetscher seien verärgert darüber, dass das Europäische Parlament nach der Covid-Pandemie neue Regeln zu „Hybridkonferenzen“ verabschiedet habe, berichtete die Website Politico Europe.

Sie hatten davor gewarnt, dass sie in den Streik treten würden, es sei denn, es gäbe eine Überprüfung der Regeln, die es Rednern erlauben, sich online zu Anhörungen zu äußern.

Es gab weitere Empörung, als das Parlament am Montag – dem Tag, an dem der Streik beginnen sollte – das Dolmetschen an einen externen Dienstleister auslagerte.

Die International Association of Conference Interpreters forderte das Parlament auf, „das Outsourcing zu stoppen“ und forderte bessere Arbeitsbedingungen für Ferndolmetscher.

Die EU-Institutionen haben 800 Dolmetscher mit unbefristeten Verträgen und 3.200 Freiberufler, die Veranstaltungen live übersetzen. Die Europäische Kommission dolmetscht täglich bis zu 50 Sitzungen.

Es gibt 24 Amtssprachen in der EU, und zumindest einige von ihnen werden routinemäßig für Ausschussanhörungen und Pressekonferenzen gedolmetscht, wobei alle 24 bei Leitveranstaltungen abgedeckt werden.

Die Pandemie hat die Arbeit der Dolmetscher extrem erschwert. Anstatt die Redner persönlich sehen zu können, mussten sie eine App verwenden, da viele Meetings virtuell abgehalten wurden. Die Zahl der Besprechungen – und damit auch der Arbeit für freiberufliche Dolmetscher – wurde drastisch reduziert.

Es ist nicht das erste Mal, dass Dolmetscher streiken. Im Jahr 2018 haben sie Tools heruntergefahren, als das Europäische Parlament beantragte, die maximale Verweildauer in Dolmetschkabinen von sechs auf acht Stunden zu erhöhen.

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Das Dolmetschen ist in Brüssel lebenswichtig, aber der Job ist anspruchsvoll und stressig. Im März brach ein Dolmetscher in Tränen aus, als er eine emotionale Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor dem Europäischen Parlament übersetzte.

Quelle: The Telegraph

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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