Wenn Bürger in Baden-Württemberg die 112 wählen, gehen sie davon aus, dass ihnen schnell geholfen wird – und das soll auch in Zukunft so bleiben. Das Innenministerium fördert daher ein Forschungsprojekt zur Entwicklung von Planungskriterien für die bundesweit einheitliche Planung von Rettungsdienststrukturen.
„Die Menschen in Baden-Württemberg konnten sich bereits auf eine funktionierende und reaktionsschnelle verlassen Rettungsdienst verlassen. Damit das so bleibt, bleiben wir nicht stehen, sondern gehen den nächsten Schritt. Vor wenigen Tagen haben wir den Grundstein für die Weiterentwicklung der Rettungsdienstlandschaft im Land gelegt – durch Spitzenforschung aus Baden-Württemberg“, sagt der Staatssekretär im Ministerium des Innern, für Digitalisierung und Kommunen,Wilfried Klenk.
Einheitliche Planung von Rettungsdienststrukturen
Baden-Württemberg ist in 35 Rettungsdienste unterteilt. In diesen Einheiten wird die Anzahl der bodengebundenen Einheiten in der Regel anhand von mathematischen Berichten ermitteltLebensrettende geräte – dh insbesondere Krankenwagen und Notarztfahrzeuge – sind auf lokaler Ebene vorzuhalten. Diese Berichte werden von den Bereichsausschüssen unabhängig bei Drittanbietern in Auftrag gegeben. Angesichts knapper personeller und rettungstechnischer Ressourcen und wachsender Herausforderungen wie der Zentralisierung von Krankenhausstrukturen stößt eine solche Planung auf rein lokaler Ebene jedoch an ihre Grenzen. Gleichzeitig wurden Innovationen bei Rettungsdiensten wie die Patientenunterstützung durch einen telemedizinischen Arzt und die Nutzung der erweiterten Kompetenzen der Rettungssanitäter in der bisherigen Planungsgrundlage nur in begrenztem Umfang berücksichtigt.
Bei der Gesundheitslabor (HCL) von Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Im Bereich der digitalen Rettungsketten und insbesondere der logistischen Leistungsfähigkeit von Rettungsdienstsystemen wird seit Jahren geforscht. Diese Forschung soll nun erweitert und auf die Situation in Baden-Württemberg zugeschnitten werden – auch unter Verwendung von Daten, die die Selbstverwaltung über die Agentur zur behördenübergreifendenQualitätssicherung im Rettungsdienst Baden-Württemberg (SQR-BW) bietet. Ziel ist es, Planungskriterien für die bundesweit einheitliche Planung von Rettungsdienststrukturen zu entwickeln, die auf einer Betrachtung der gesamten Rettungskette beruhen und dem Stand von Wissenschaft und Praxis entsprechen. Künftig sollen die neuen Planungskriterien dann in jedem Rettungsdienstbereich angewendet werden.
Staat fördert Forschung mit 220.000 Euro
Das Land beteiligt sich finanziell an dem Forschungsprojekt mit einem Zuschuss von rund 220.000 Euro über einen Zeitraum von zwei Jahren.
Staatssekretär Wilfried Klenk ist mit den Forschungsansätzen aus Karlsruhe sehr zufrieden: „Im Rettungsdienst geht es um die Gesundheit der Patienten. Sie können nicht einfach spontan experimentieren. Ich freue mich daher, dass die Forscher am KIT die Basis für ein leistungsfähiges Simulationsmodell entwickeln – damit lassen sich die Auswirkungen von beispielsweise Umzügen oder Ausweitungen von Versorgungsleistungen präzise simulieren, bevor sie in die reale Welt umgesetzt werden. „
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Inspiriert von Landesregierung BW