Soziales

Corona-Stipendien an Künstler vergeben

Zur Förderung der künstlerischen Praxis in der Corona-Pandemie vergibt das Land Projektstipendien an freischaffende, professionelle Künstlerinnen und Künstler aller Disziplinen. Insgesamt stehen 15 Millionen Euro zur Verfügung. Die Vergabe der Stipendien beginnt jetzt.

„Kunst und Kultur sind ein Motor der Gesellschaft, der uns antreibt, uns – gerade in schwierigen Zeiten – mit Fragen der Identität, des Miteinanders oder Zukunftsvorstellungen auseinanderzusetzen. Deshalb haben wir trotz der Widrigkeiten der Pandemie viel getan, um das kulturelle Leben und die künstlerische Arbeit von Kultureinrichtungen, Vereinen und Künstlern zu unterstützen und zu erhalten“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Dienstag, 22. Juni 2021, im Anschluss an die Ministerratssitzung in Stuttgart.

Signal für die Wertschätzung der Künstler und ihrer Leistungen

Staatssekretär für Kunst Petra Olschowski erklärte: „Die freiberuflichen Künstler sind sich der Einschränkungen und Betriebsverbote der Corona-Pandemie existenziell betroffen. In einer Phase, in der das kulturelle Leben an Fahrt gewinnt, setzt das Stipendienprogramm ein Zeichen der Wertschätzung der Künstler und ihrer Leistungen. Gleichzeitig ermöglicht es die Umsetzung einer enormen Vielfalt fantastischer Projekte im ganzen Land: von Musikkompositionen bis zur Konzeption und Umsetzung visueller Werke, von Tanzaufführungen bis hin zu Puppentheater für Kinder, vom animierten Kurzfilm bis hin zu literarischen Projekten. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Vielfalt innerhalb der freien Kunstszene in Baden-Württemberg. „

Auf der Corona-Stipendienprogramm vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst haben sich mehr als 2.100 baden-württembergische Künstler aller Sparten beworben. Bereits im Juni können landesweit künstlerische Projekte im Wert von rund sieben Millionen Euro lanciert werden. Für das Stipendienprogramm stehen insgesamt 15 Millionen Euro zur Verfügung.

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Bestandteil im Maßnahmenpaket der Landesregierung

Das Stipendienprogramm ist ein wichtiger Baustein im Maßnahmenpaket der Landesregierung während der Corona-Pandemie. Vor allem freischaffende Künstler waren und sind durch den Verlust von Aufführungs- und Präsentationsmöglichkeiten wie Konzerte, Theateraufführungen, Ausstellungen, Lesungen oder Tanzaufführungen stark beeinträchtigt.

Die Stipendien sind mit einem einmaligen Stipendium von jeweils 3.500 Euro dotiert und sollen die künstlerische Praxis in der nach wie vor angespannten Arbeitssituation in der Corona-Pandemie unterstützen. „Mit dem Stipendienprogramm unterstützen wir freischaffende Künstler*innen aller Disziplinen und Altersgruppen und leisten damit einen umfassenden Beitrag zum Erhalt der künstlerischen Arbeitspraxis im Übergang von der Pandemie. Mit den Stipendien unterstützen wir auch die Absolventen der Kunst- und Musikhochschulen sowie der Akademien, die erst in den letzten Jahren ihren Abschluss gemacht haben und mit besonders schwierigen Arbeitsbedingungen konfrontiert sind“, so Petra Olschowski weiter.

Bis Ende April konnten sich freischaffende, beruflich tätige Künstlerinnen und Künstler um ein Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst bewerben. Die Stipendien richten sich an alle, die ihren Hauptwohnsitz in Baden-Württemberg haben, einer freiberuflichen künstlerischen Tätigkeit nachgehen und ein konkretes Kunstprojekt umsetzen möchten. Um ihnen einen besseren Start in die Kulturwirtschaft zu ermöglichen, werden auch Absolventen künstlerischer Fächer an staatlich anerkannten Universitäten und Akademien gefördert, die 2019, 2020 oder 2021 ihren Abschluss gemacht haben und von den Einschränkungen durch die Pandemie besonders betroffen sind.

Die Ausschreibungen in den Kategorien Darstellende Kunst (326), Literatur (93), Medienkunst (73), Kabarett (49) sowie übergreifende Kunstprojekte (117) werden derzeit verschickt; bis Ende Juni folgen die Sektionen Musik/Komposition und Bildende Kunst mit rund 1.300 Stipendien.

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Digitalisierungsschub in der Kunstförderung

Mit dem Stipendienprogramm kam ein Digitalisierungsschub in der Kunstförderung zum Tragen: Von der Antragstellung über ein einfach zu bedienendes Online-Portal bis hin zur Bewilligung von Anträgen wird alles digital umgesetzt. Darüber hinaus begleiteten verschiedene Beratungsangebote die Bewerbungsphase. Für die zweite Jahreshälfte ist bereits eine nächste Ausschreibung geplant, um die freie Kunstszene weiterhin zu unterstützen.

„Wir haben in Baden-Württemberg eine äußerst vitale Kulturlandschaft – sowohl in Städten als auch auf dem Land. Darauf sind wir zu Recht stolz. Und ich freue mich sehr, dass wir mit dem Stipendienprogramm für Künstlerinnen und Künstler nun eine weitere Fördermöglichkeit geschaffen haben, um dieses Aushängeschild unseres Landes zu stärken“, betont Kretschmann.

Existenzsicherung während der Pandemie

Seit dem Frühsommer 2020 hat das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst maßgeschneiderte Programme aufgelegt, um die Existenz von Kultureinrichtungen zu sichern und Kunst und Kultur während der Corona-Pandemie zu ermöglichen, einschließlich der Hilfsprogramme „Kultursommer 2020“, „Kunst trotz Distanz“, das „Innovationsfonds Kunst 2021“ und der „Nothilfeprogramm für die Volkskulturvereine“. Das Land finanziert und organisiert auch die Umsetzung der Sonderfonds für kulturelle Veranstaltungen des Bundes.

Um die vielfältige Kunst- und Kulturlandschaft in Baden-Württemberg zu erhalten, hat das Land seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 200 Millionen Euro investiert. Mit der ersten Soforthilfe im Frühjahr 2020 wurde ein fiktiver Unternehmerlohn eingeführt, mit dem selbstständigen und freiberuflichen Künstlern direkt aus Landesmitteln geholfen werden könnte. Die Soforthilfe läuft noch bis Ende Juni als Überbrückungshilfe, in deren Rahmen der Bund a Hilfe beim Neustart Ausreichend nach dem Modell des Unternehmerlohns. Das Corona-Hotline der MFG Baden-Württemberg nachgewiesen, in denen Fragen zu Betreuungsangeboten während der Corona-Krise beantwortet werden.

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Um den Lebensunterhalt kultureller Einrichtungen zu sichern, das ehrenamtliche Engagement in den Vereinen zu stärken und Kunst und Kultur zu ermöglichen, hat das Land im Rahmen der Masterplankultur Das Kunstministerium hat spezielle Hilfsprogramme aufgelegt: Ziel des Nothilfefonds in Höhe von 32,5 Millionen Euro ist es, eine coronabedingte lebensbedrohliche oder existenzielle Notlage in Kunst- und Kultureinrichtungen abzuwenden. Gefördert wurden beispielsweise das Festspielhaus Baden-Baden, die Musikhochschule Schloss Weikersheim, die Schlossfestspiele Jagsthausen und das Naturtheater Reutlingen. Mit einem Soforthilfeprogramm für Populärkulturvereine in Höhe von 20 Millionen Euro werden seit 2020 die rund 9.000 Laienmusik-, Laientheater-, Heimpflegevereine und andere populärkulturelle Vereine und Kunstvereine unterstützt.

Corona-konforme Kunstprojekte von Kultureinrichtungen und populären Kulturvereinen, wie Open-Air-Veranstaltungen und digitale Angebote, hat das Kunstministerium mit den Programmen „Kultursommer 2020“ und „Kunst trotz Distanz“ ermöglicht. Die Fördersumme von rund 12 Millionen Euro verteilte sich auf knapp 500 Projekte im ganzen Land und in allen Sektoren.

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Corona-Stipendien für Künstler

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Corona-Hilfe: Masterplan Kultur

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: FAQ Corona und Kultur

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Kulturpolitik BW

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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