Die Lage rund um den Schulhof des Hans-und-Sophie-Scholl-Gymnasiums in Ulm sorgt für Besorgnis. Immer wieder hinterlassen nächtliche Besucher eine unappetitliche Hinterlassenschaft, die über übliche Partymüllreste hinausgeht. Neben leeren Bierflaschen und Zigarettenkippen wurden auch Spritzen und menschliche Exkremente erkannt. Diese Situation ist nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich für alle, die den Schulhof nutzen.
Die SPD-Fraktion im Ulmer Gemeinderat schlägt Alarm und sieht die Entwicklung des Schulgeländes zu einem potenziellen Treffpunkt für fragwürdige Aktivitäten als kritisch an. Daher fordert die Fraktion von der Stadtverwaltung Maßnahmen wie die Installation von Videoüberwachung und regelmäßige Polizeikontrollen. Dazu soll auch der angrenzende Kirchenbereich einbezogen werden, da auch hier bereits Beschwerden über Lärmbelästigung und Müllansammlungen eingegangen sind.
Eklige Zustände
Der Schulhof wird, laut der neuen Rektorin Eva Zick, zunehmend von „offensichtlich schulfremden Personen“ frequentiert, besonders in den Abendstunden. Dies führt dazu, dass das Gebüsch um den Schulhof als Toilette missbraucht wird. „Unser Hausmeister leistet zwar hervorragende Arbeit, indem er morgens den Müll beseitigt, aber das ist keine dauerhafte Lösung“, so Zick.
Die Situation betrifft jedoch nicht nur das Gymnasium. Die angrenzende Martin-Luther-Kirche hat ähnliche Probleme. Pfarrerin Britta Stegmaier berichtet von Jugendlichen, die dort oft zu großen Partys zusammenkommen. Sie haben laute Musik dabei und hinterlassen eine Vielzahl von Abfällen, die von Sektflaschen bis zu Lachgaskartuschen reichen. Schlimmer noch, es gab sogar Vandalismus in Form von beschädigten Kirchenfenstern.
Überwachungskameras und Datenschutz
Ein Fokus auf Sicherheitsmaßnahmen wirft auch Fragen der rechtlichen Zulässigkeit von Überwachung auf. In Deutschland sind Kameras an Schulen nur erlaubt, wenn vorher alle anderen Lösungen in Betracht gezogen wurden. Bisher gibt es in Ulm keine überwachten Schulhöfe, was auf die hohen rechtlichen Hürden zurückzuführen ist. „Ulmer Schulhöfe sind außerhalb der Schulzeit öffentlicher Raum“, erklärt eine Stadtsprecherin. Vor diesem Hintergrund wird ein Austausch zwischen der Schulleiterin Zick und der Stadtverwaltung gefordert, um mögliche Lösungen zu diskutieren.
Eva Zick sieht die Installation von Kameras rund um das Schulgelände skeptisch. „Im öffentlichen Raum ist so etwas stets problematisch“, sagt sie. Dennoch wird intensiv nach einer Lösung gesucht, um die nächtlichen Verschmutzungen und den Vandalismus an Ulmer Schulen langfristig zu bekämpfen.