Hundekot in Béziers: DNA-Tests sollen Übeltäter überführen
18.07.2023, 21:26 Uhr – Béziers, Frankreich
„Ich kann die ganzen Häufchen nicht mehr sehen!“ Mit diesen Worten hat der Bürgermeister der französischen Stadt Béziers, Robert Ménard, dem Hundekot den Kampf angesagt. Angesichts der vielen Hundehalter, die den Kot ihrer Tiere einfach liegen lassen, hat die Stadtverwaltung eine neue Verordnung erlassen. Ab sofort müssen alle Hunde im Stadtzentrum einen genetischen Ausweis besitzen, damit zurückgelassene Haufen ihrem Besitzer zugeordnet werden können.
Die Umsetzung dieser Maßnahme erfolgt in Form von DNA-Tests. Die Stadtverwaltung in Béziers ist es leid, dass Hundehalter den Kot ihrer Tiere nicht beseitigen und will diese nun mithilfe von DNA-Analysen überführen. Eine neue Verordnung verpflichtet Hundehalter seit dieser Woche dazu, einen genetischen Ausweis für ihre Vierbeiner zu erstellen. Liegt Hundekot auf dem Bürgersteig, kann dieser analysiert werden und einem bestimmten Hund zugeordnet werden.
Verstöße gegen diese Verordnung werden sanktioniert: Hundehalter, die ohne genetischen Ausweis erwischt werden, müssen nach einer Schonfrist von drei Monaten 38 Euro zahlen. Für nicht beseitigten Hundekot ist eine Buße in Höhe von 122 Euro fällig. Das Verfahren wird vorerst für zwei Jahre getestet, um seine Wirksamkeit zu überprüfen.
Laut Bürgermeister Ménard werden in Béziers monatlich über 1000 Hundehaufen eingesammelt. Die Reinigung des Hundekots koste die 75.000-Einwohner-Gemeinde jährlich 80.000 Euro. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, müssten Sanktionen verhängt werden, um die Bürger zu veranlassen, sich anständig zu benehmen.
Béziers ist nicht die erste Stadt, die auf DNA-Tests zur Identifikation von Hundekot setzt. Bereits in Städten wie London, Tel Aviv und Valencia kommt diese Methode zum Einsatz. In Deutschland hat die Gemeinde Weilerswist westlich von Bonn im vergangenen Jahr angekündigt, DNA-Tests einzuführen. Hierfür sei jedoch eine Änderung des Landeshundegesetzes erforderlich, die bisher noch nicht erfolgt ist. Es bleibt abzuwarten, ob Béziers mit ihrer Maßnahme Erfolg haben wird und ob weitere Städte diesem Beispiel folgen werden.