Baden-Württemberg ist gut gerüstet für die bevorstehende Erkältungssaison im Herbst und Winter. Dies geht auf den bestehenden Impfschutz, durchgemachte Infektionen, fortlaufende Überwachung und das verantwortungsvolle Handeln der Menschen zurück. Zudem wurden neue, an die aktuellen Varianten angepasste Impfstoffe gegen Corona und Influenza bereitgestellt.
Die steigende Zahl der Atemwegserreger, einschließlich SARS-CoV-2 und Influenza, macht den Herbst zur Startzeit der jährlichen Erkältungssaison. Dennoch ist die Landesregierung zuversichtlich, dass Baden-Württemberg dank des bestehenden Impfschutzes, durchgemachter Infektionen, Monitoring und des verantwortungsvollen Handelns der Bürgerinnen und Bürger gut vorbereitet ist. Ministerpräsident Winfried Kretschmann äußerte sich positiv zu dieser Situation nach einer Sitzung des Ministerrats in Stuttgart. Zudem wies er darauf hin, dass neue, den aktuellen Varianten angepasste Impfstoffe gegen Corona und Influenza in den Arztpraxen und Apotheken erhältlich sind.
Das Landesgesundheitsamt sieht für die Allgemeinbevölkerung aktuell keine Notwendigkeit für Isolierungen oder Quarantänen wie in den Vorjahren. Kretschmann betonte die Bedeutung von Vernunft und Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger. Es besteht jedoch die Möglichkeit, freiwillig in bestimmten Situationen eine Maske zu tragen, um sich und andere zu schützen.
Gesundheitsminister Manne Lucha empfahl, bei Atemwegsinfektionen zu Hause zu bleiben und Kontakte zu vermeiden, unabhängig vom Erreger. Besonders ältere Personen und solche mit Vorerkrankungen, die ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben, sollten geschützt werden. Die Versorgung von Erkrankten erfolgt über die vertragsärztlichen Praxen, einschließlich Impfungen. Die Corona-Schutzimpfungen sind in die Regelversorgung übergegangen und werden von Ärzten und Apothekern angeboten, um schwere Verläufe und Krankenhauseinweisungen zu vermeiden.
Die unterschiedlichen Atemwegserkrankungen wie Influenza, COVID-19 und andere Erreger variieren je nach betroffener Bevölkerungsgruppe und Immunitätslage. Für die derzeit in Deutschland zirkulierenden Corona-Varianten gibt es laut Landesgesundheitsamt bisher keine Hinweise auf eine Veränderung der Krankheitsschwere, einschließlich der BA.2.86-Variante.
Das Land Baden-Württemberg stärkt die Long-Covid-Forschung. Universitätskliniken und medizinische Fakultäten sind seit Beginn der Corona-Pandemie in die Erforschung von Long Covid involviert. Insgesamt sollen bis 2024 rund 28 Millionen Euro in die Forschung fließen, wovon bereits über 10 Millionen Euro für die Erforschung von Long Covid verwendet wurden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach plant, weitere 100 Millionen Euro für die Long-Covid-Forschung zu fordern. In Baden-Württemberg gibt es bereits ein Modellprojekt zur Gründung eines interdisziplinären Kompetenznetzwerks für Long Covid.
Das Landesgesundheitsamt überwacht ganzjährig akute respiratorische Erkrankungen (ARE Surveillance) in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten. Zusätzlich beteiligt sich Baden-Württemberg am Abwassermonitoring des Bundes (ESICorA) und am AMELAG-Projekt (Abwassermonitoring für die epidemiologische Lagebewertung) ab Herbst. Die entsprechenden Daten werden regelmäßig veröffentlicht.
Baden-Württemberg ist daher gut gerüstet für die bevorstehende Erkältungssaison und setzt auf den bestehenden Impfschutz, durchgemachte Infektionen, fortlaufende Überwachung und das verantwortungsvolle Handeln der Menschen. Mit neuen, angepassten Impfstoffen gegen Corona und Influenza sollen schwere Verläufe und Krankenhauseinweisungen reduziert werden. Zudem wird die Forschung zu Long Covid intensiviert, um Betroffenen besser helfen zu können.