
Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat eine ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie ins Leben gerufen, um die traditionelle Rollenverteilung von Mann und Frau im Bundesland zu überwinden. Laut einer kürzlich durchgeführten Analyse ist die Geschlechterungleichheit in Baden-Württemberg im Vergleich zu anderen Bundesländern besonders stark ausgeprägt.
Die Analyse, die von rund 160 Vertretern aus Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft mit großem Interesse aufgenommen wurde, zeigt, dass verschiedene Bereiche wie Bildung, Arbeitsmarkt und politische Teilhabe von Geschlechterstereotypen geprägt sind. Obwohl das Bildungsniveau der Bevölkerung über dem Bundesdurchschnitt liegt und Frauen und Männer in bestimmten Altersgruppen ähnlich qualifiziert sind, wirken sich Geschlechterstereotypen immer noch auf das Berufswahlverhalten aus.
Besonders deutlich wird die Ungleichheit beim Gender Pay Gap, der in Baden-Württemberg mit 23 Prozent größer ist als im Bundesdurchschnitt. Frauen arbeiten häufiger in Teilzeitjobs, während Männer seltener ihre Arbeitszeit reduzieren. Auch in der politischen Teilhabe sind Frauen unterrepräsentiert, sowohl im Landtag als auch auf kommunaler Ebene.
Die Staatssekretärin Dr. Ute Leidig betonte, dass eine starke Demokratie Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit benötigt. Daher plant die Landesregierung, alle Maßnahmen zur Gleichstellung in einer umfassenden Strategie zu bündeln. Mit dem Beteiligungsprozess zur Entwicklung dieser Strategie sollen Fachexpertise und Erfahrungen der Akteure im Land einfließen, um neue Ideen und Maßnahmen zu entwickeln.
Die traditionelle Rollenverteilung von Mann und Frau hat in Baden-Württemberg nach wie vor einen starken Einfluss, was die Gleichstellungspolitik vor besondere Herausforderungen stellt. Durch die Entwicklung einer ressortübergreifenden Gleichstellungsstrategie strebt die Landesregierung an, eine faire und chancengleiche Gesellschaft in allen Lebensbereichen zu erreichen.