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AfD auf der Suche nach Kandidaten für Europawahl

Redaktioneller Artikel:

„Unruhe in der AfD: Zweifel an Spitzenkandidatur für Europawahl 2024“

Magdeburg, den 28.07.2023 – In Magdeburg findet derzeit der Bundesparteitag der AfD statt, auf dem sich die Partei für die Europawahl 2024 aufstellen möchte. Obwohl die AfD in den Umfragen stabil bei rund 20 Prozent liegt und bereits an einem „Sofort-Regierungsprogramm“ arbeitet, herrscht Unruhe in den Reihen der Partei.

Besonders an der Spitzenkandidatur gibt es Zweifel. Designierter Spitzenkandidat Maximilian Krah polarisiert innerhalb der Partei. Der Sachse, der im Bundesvorstand und im Europaparlament sitzt, steht für einen maximal russlandfreundlichen Kurs. Zudem reist er regelmäßig zu dem rechtsextremen Publizisten Götz Kubitschek und veröffentlicht in dessen Verlag.

Die Parteiführung um Parteichef Tino Chrupalla betont hingegen „Harmonie“ und „Disziplin“ als zentrale Werte, die die AfD ausmachen sollen. Chrupalla möchte vor allem den EU-Kurs der Partei definieren und konzentriert sich dabei auf Europas Rolle in der Welt und den Ukraine-Konflikt.

Ein weiteres kontroverses Thema auf dem Parteitag ist der Beitritt der AfD zur europäischen Partei „Identität und Demokratie“ (ID), in der bereits andere rechte Parteien wie die FPÖ, die italienische Lega oder der Rassemblement National vertreten sind. Einige AfD-Mitglieder kritisieren den Beitritt, da dies der Glaubwürdigkeit der Partei als „Dexit-Partei“ schaden könnte.

Trotz der Kritik spricht sich Parteichefin Alice Weidel für den Beitritt zur ID aus und erhält eine deutliche Mehrheit. Damit könnte die AfD Gelder aus der Parteienförderung erhalten.

Die Unruhe und Uneinigkeit innerhalb der AfD bringt die Suche nach Alternativen zur Spitzenkandidatur voran. Eine Reihe von Namen wird intern gehandelt, darunter René Aust, ein Landtagsabgeordneter aus Thüringen, der wie Krah auf die Unterstützung des Björn Höcke-Lagers angewiesen wäre. Auch Christine Andersson, eine Hessin, die bereits für die AfD in Brüssel sitzt, wird als mögliche Kompromisskandidatin genannt.

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Die Entscheidung über den Spitzenkandidaten soll auf dem Parteitag am kommenden Wochenende fallen.

Insgesamt zeigt sich, dass die AfD vor großen Herausforderungen steht und sich innerhalb der Partei ein Richtungsstreit abzeichnet. Die Europawahl 2024 wird somit zu einer wichtigen Weichenstellung für die Partei.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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