Wer durch die Gartenstadt Piesteritz spaziert, fühlt sich in eine andere Zeit versetzt. Die liebevoll gepflegten Gärten und die prächtigen Fassaden der Häuser erinnern an vergangene Zeiten. Dabei ist Piesteritz historisch und modern zugleich.
Vor 100 Jahren wurde die Werkssiedlung als Teil der damaligen I.G. Farben erbaut. Sie galt als Vorzeigesiedlung und bot den Arbeitern ein wegweisendes Konzept aus Wohnen, Arbeit und Erholung. Und noch heute kann man die damalige Ideologie hinter der Stadtentwicklung zu erkennen, wie die größte autofreie Zone Deutschlands.
Doch die Gartenstadt Piesteritz ist nicht nur ein Denkmal der Industriegeschichte, sie ist auch ein beliebter Wohnort. Die idyllische Umgebung und die Nähe zur Stadt machen sie begehrt. Doch damit steigt auch der Druck auf die historischen Bauten und Gärten.
Denn viele Eigentümer möchten ihren Wohnraum modernisieren und umgestalten. Die Stadt versucht dem entgegenzuwirken und hat ein Förderprogramm aufgelegt, das die Bewohner bei der Erhaltung und Sanierung ihrer Häuser unterstützt.
Trotzdem bleibt die Bedrohung durch den Zeitgeist bestehen. Es bleibt abzuwarten, wie die Gartenstadt Piesteritz sich in Zukunft entwickeln wird und welche Kompromisse zwischen Historie und Moderne gefunden werden können. Denn eines ist sicher: Die Gartenstadt Piesteritz ist zu wertvoll, um sie einfach der Vergessenheit zu überlassen.