Deutschland

Deutscher Soldat, der sich als Flüchtling ausgibt, wegen Anschlags verurteilt

BERLIN (AP) – Ein deutsches Gericht hat am Freitag einen Militäroffizier, der sich als syrischer Asylbewerber ausgab, wegen eines Plans zum Angriff auf prominente Politiker zu 5½ Jahren Gefängnis verurteilt.

Das Landgericht Frankfurt verurteilte den Angeklagten der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat, des Verstoßes gegen das Waffengesetz und des Betrugs, berichtete die deutsche Nachrichtenagentur dpa. Es wurde auch festgestellt, dass er rechtsextreme Ansichten hat. Er wurde gemäß den deutschen Datenschutzbestimmungen nur als 1st Lt. Franco A. identifiziert.

Der 33-jährige Deutsche war den Behörden aufgefallen, nachdem er im Februar 2017 festgenommen worden war, als er eine Pistole holen wollte, die er in einer Wiener Flughafentoilette versteckt hatte. Er wurde befreit, aber die österreichischen Behörden informierten Deutschland. Als der Fingerabdruck des Soldaten mit dem übereinstimmte, den er bei der Registrierung als Asylbewerber angegeben hatte, löste dies die Ermittlungen aus.

Dem Angeklagten wurde vorgeworfen, geplant zu haben, prominente Politiker zu töten und Flüchtlinge für den Angriff verantwortlich zu machen. Zu den Zielen des Angeklagten, so die Staatsanwaltschaft, gehörten der damalige Justizminister Heiko Maas und der jüdische Leiter einer Anti-Rassismus-Organisation.

Er habe vier Schusswaffen, darunter ein Sturmgewehr, mehr als 1.000 Schuss Munition und mehr als 50 Sprengkörper gelagert, von denen einige aus Militärvorräten gestohlen worden seien, sagten sie.

Das Gericht stellte fest, dass der Angeklagte sich zu den Anschlägen entschlossen hatte, konnte aber nicht feststellen, ob er dies beabsichtigte, während er sich als syrischer Flüchtling ausgab, berichtete dpa. Es konnte auch nicht aufgeklärt werden, wo er Waffen beschafft hat und wo sie sich jetzt befinden.

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Der Soldat bestritt, bei seinem Prozess, der im Mai letzten Jahres eröffnet wurde, Anschläge geplant zu haben, sagte aber, er habe Waffen und Munition gehortet, falls die öffentliche Ordnung in Deutschland zusammenbrechen sollte. Er hat behauptet, er habe als Asylbewerber Fehler im Asylverfahren aufdecken wollen.

Staatsanwälte, die ihn als „radikalen Rechtsterroristen“ bezeichneten, hatten eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren und drei Monaten beantragt.

Die Verteidigung hatte seinen Freispruch wegen des Hauptvorwurfs der Vorbereitung eines schweren staatsgefährdenden Verbrechens und Geld- oder Bewährungsstrafen wegen anderer Anklagepunkte beantragt. Verteidiger wollen gegen das Urteil Berufung einlegen.

Quelle: APNews

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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