Waiblingen

100 Jahre Mosfilm: Von Staatspropaganda zu Erfolgen im Kino!

Das Moskauer Kinostudio Mosfilm, das größte seiner Art in Russland, feiert 2024 sein 100-jähriges Bestehen. Das Studio ist bekannt dafür, mit dem markanten Emblem des Arbeiters und der Kolchosbäuerin in der Konfrontation mit dem Westen inszeniert zu werden, was die Propaganda seiner Filme stark prägt. Der Mosfilm-Chef Karen Schachnasarow hat sich aktiv hinter die „militärische Spezialoperation“ in der Ukraine gestellt, und das Studio hat Dutzende von Panzern sowie andere militärische Ausrüstungen an die russischen Streitkräfte übergeben. Zudem arbeitet Schachnasarow an einem großen Spielfilm zum Ukraine-Konflikt.

Die Geschichte von Mosfilm ist von Zensur und staatlich geförderten Produktionen geprägt. Unter Josef Stalin kam es zu zahlreichen Repressionen innerhalb der Filmindustrie, und der Pionier Sergej Eisenstein musste möglicherweise aufgrund politischen Drucks sterben. Insgesamt hat das Studio mehr als 2000 Spielfilme produziert, darunter auch drei, die mit dem begehrten Oscar ausgezeichnet wurden. Zu den bekanntesten Filmen zählen „Moskau glaubt den Tränen nicht“, „Krieg und Frieden“ und „Die Sonne, die uns täuscht“. Aktuell zählt Mosfilm rund 120 Projekte pro Jahr, unterstützt von kremlnahen Fonds.

Filme mit historischer Bedeutung

Der Einfluss von Mosfilm auf die russische Filmgeschichte ist unbestreitbar. Zu den ikonischsten Filmen zählen Werke wie „Battleship Potemkin“ (1925) von Sergei Eisenstein, das den Beginn der russischen Revolution thematisiert. Eisensteins Filme, darunter auch „October“ (1927), der die Ereignisse der 1917 Revolution nachzeichnet, sind Meilensteine im Genre der Revolutionsfilme.

Ein weiteres bekanntes Werk ist das Musical „Jolly Fellows“ (1934), welches das sowjetische Leben feiert und die Karrieren von Stars wie Lyubov Orlova ankurbelte. Mosfilm hat nicht nur die Filmkunst bereichert, sondern auch eine Vielzahl von Genres abgedeckt, von historischen Dramen bis hin zu Musicals, während es stets im Spannungsfeld zwischen künstlerischer Freiheit und staatlichen Vorgaben agierte.

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Die Vereinigung der Filmschaffenden würdigt Mosfilm als eine nationale Errungenschaft Russlands. Kulturelle und künstlerische Phasen, insbesondere in den 1920ern und 1980ern, ermöglichten Zeitabschnitte künstlerischer Freiheit. Nach dem Zerfall der Sowjetunion begann das Studio, sich mit der dunklen Seite seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen und alte sowjetische Filme wieder in Schulen vorzuführen, um einen patriotischen Geist zu fördern, wie Schachnasarow betont.

Für weitere Informationen über die Geschichte und bedeutenden Filme von Mosfilm können Interessierte die Berichte von ZVW und RBTH konsultieren.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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