Heidelberg

Neuer Therapie-Horizont: Wichtige Fortschritte bei Hautkrankheiten 2024

PD Dr. Martin Hartmann hat in einem aktuellen Jahresrückblick fünf wichtige Krankheiten und Neuerungen für 2024 präsentiert. Dabei stehen unter anderem Psoriasis, atopische Dermatitis, Hidradenitis suppurativa, Vitiligo und STI-Prävention im Fokus. Die Informationen stammen aus einer umfassenden Analyse der aktuellen medizinischen Fortschritte.

In der Behandlung von **Psoriasis** wurde Tacrolimus als Mikroemulsion zur Therapie der Kopfhaut-Psoriasis seit Mai 2024 zugelassen, jedoch ist der Wirkstoff aufgrund von Produktionsschwierigkeiten momentan nicht verfügbar. Zudem gibt es einen neuen oralen IL-23-Antagonisten, JNJ-77242113 von Janssen, dessen Daten vielversprechend sind.

Neuigkeiten zu dermatologischen Erkrankungen

Ein weiteres Thema ist die **atopische Dermatitis**, wo die Zulassung von Dupilumab erweitert wurde. Dieser Wirkstoff ist nun auch für Patienten ab 6 Monaten sowie bei Prurigo und Handekzemen relevant. Ein neuer IL-23-Antagonist, Lebrikizumab, ergänzt das Angebot an Interleukin-Antagonisten in diesem Bereich.

In Bezug auf die **Hidradenitis suppurativa** sind neue Daten zur topischen Therapie mit Ruxolitinib verfügbar. Außerdem ist Bimekizumab, ein IL-17-Antagonist, nun ebenfalls zur Therapie dieser Erkrankung zugelassen. Studien zeigen, dass Hidradenitis suppurativa ein chronisches entzündliches Hautleiden darstellt, das mit verschiedenen Begleiterkrankungen in Verbindung steht.

Die **Vitiligo**-Therapeutika haben ebenfalls Fortschritte gemacht. Die Ruxolitinib-Creme zur lokalen Therapie wurde seit Mai 2023 zugelassen, allerdings ist sie mit Kosten von etwa 1000 € pro 100 g recht teuer. Ermutigende Studienergebnisse zeigen in Bezug auf die systemische Anwendung von JAK-Inhibitoren wie Ritlecitinib, Upadacitinib und Povorcitinib Verbesserungspotenzial.

Zuletzt muss die **STI-Prävention** erwähnt werden. Lenacapavir, ein Kapsid-Inhibitor zur HIV-Prävention, ist aufgrund negativer Bewertungen des Zusatznutzens derzeit nicht verfügbar. Allerdings zeigen Doxy-PEP (200 mg Doxycyclin nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr) vielversprechende Ergebnisse bei der Reduktion bakterieller STIs.

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Zusätzlich wurde in einer systematischen Überprüfung und Metaanalyse untersucht, dass Hidradenitis suppurativa mit verschiedenen Begleiterkrankungen über verschiedene Organsysteme hinweg assoziiert ist, wie [PubMed Central](https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9752046/) berichtete. In dieser Analyse wurde festgestellt, dass das Risiko für Psoriasis bei betroffenen Patienten um das 2,67-Fache erhöht ist. Dies bleibt auch bei strengen Anpassungsmodellen signifikant und zeigt, dass Männer, die an Hidradenitis suppurativa leiden, ein 4,30-fach höheres Risiko haben, Psoriasis zu entwickeln.

Die Ergebnisse der Analyse unterstreichen die Notwendigkeit für eine zukünftige Screening- und Nachsorge bei Psoriasis-Patienten mit Hidradenitis suppurativa, da die Koexistenz beider Erkrankungen die Krankheitslast erheblich steigern kann. Die Studie identifiziert auch die Wechselwirkungen mit Risikofaktoren wie Fettleibigkeit und Rauchen, welche beide einen signifikanten Einfluss auf die Lebensqualität haben.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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