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Strategien gegen den Pflegekräftemangel: Betriebskrankenkassen fordern neue Ansätze

Neuer Ansatz zur Bewältigung des Pflegenotstands in Deutschland

In einem neuen Ansatz zur Bewältigung des Pflegenotstands in Deutschland hat der Dachverband der Betriebskrankenkassen (BKK) kürzlich seine Überlegungen in einem Hintergrundpapier veröffentlicht. Statt auf die Einstellung von mehr Personal zu setzen, betont der Verband die Bedeutung einer besseren Verteilung der vorhandenen Pflegekräfte in der beruflichen Pflege.

Laut dem Dachverband haben bisherige Maßnahmen wie Aktionspläne, Gesetzesreformen oder weltweite Anwerbeaktionen den jahrzehntelangen Pflegenotstand nicht gelöst. Stattdessen empfiehlt der Verband einen breiteren Mix aus informeller und professioneller Pflege, um die Versorgung der Patienten zu verbessern.

Ein zentraler Punkt des Papiers ist die Forderung nach sehr guten Arbeitsbedingungen für Pflegende. Nur durch die Schaffung optimaler Arbeitsbedingungen könne die Attraktivität des Pflegeberufs gesteigert und qualifiziertes Personal langfristig gewonnen werden. Dabei betont der Verband die Bedeutung regionaler pflegerischer Versorgungsplanung für eine effektive Struktur in der Pflege.

Trotz des vergleichsweise hohen Anteils an Pflegepersonal in Deutschland im europäischen Vergleich, bleibt der Bedarf an weiteren Pflegefachkräften bestehen. Der Fokus solle daher auf einer umfassenden Strukturreform zur Stärkung der professionellen Pflege liegen, so die Vorständin des BKK Dachverbands, Anne-Kathrin Klemm. Die richtige Verteilung und ein ausgewogener Mix aus informeller und professioneller Pflege seien entscheidend für eine nachhaltige Lösung des Pflegenotstandes.

Zusätzlich zur Stärkung der inländischen Pflegekräfte sieht der Verband auch die Arbeitsmigration als eine mögliche Lösung an. Allerdings warnt er vor Fachkräftekolonialismus und fordert eine faire und ausgewogene Integration ausländischer Pflegekräfte in das deutsche Gesundheitssystem.

Insgesamt zeigt dieser neue Ansatz des BKK Dachverbands einen frischen Blick auf die Problematik des Pflegenotstands in Deutschland. Statt auf schnelle Lösungen setzt der Verband auf langfristige Strukturreformen und eine verbesserte Verteilung der vorhandenen Ressourcen, um die Pflegequalität langfristig zu sichern. – NAG

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.
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