Vulkanischer Ausbruch in Island: Rauch und Lavaströme bedrohen die Region
In Island ist rund 30 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Reykjavik ein Vulkan ausgebrochen. Der Ausbruch begann am Montagnachmittag in einer Senke nördlich des kleinen Berges Litli Hrutur, wie der isländische Wetterdienst mitteilte. Der Rauch zieht in Richtung Nordwesten und ist nur wenige Kilometer vom Ort der letzten beiden Ausbrüche in den vergangenen zwei Jahren entfernt.
Auf Aufnahmen, die in den Online-Netzwerken veröffentlicht wurden, ist eine große Rauchwolke zu sehen, die vom Boden aufsteigt. Es gibt auch einen beträchtlichen Lavafluss. Ein Reporter berichtete, dass der Rauch von einer Straße aus sichtbar war, die Reykjavik mit dem internationalen Flughafen verbindet. Autofahrer hielten an, um Fotos zu machen.
Vulkanologie-Professor Thorvaldur Thordarson von der Universität Island erklärte, dass drei Lavaströme aus verschiedenen Spalten austreten. Der Ausbruch habe bis jetzt eine geringe Intensität, aber wenn er lange genug dauere, könnte er zur Gefahr für die Infrastruktur werden. Die isländischen Behörden raten davon ab, den schwer zugänglichen Ort des Ausbruchs zu besuchen, bevor die Situation bewertet wurde.
Bereits in der vergangenen Woche kam es in der Gegend um Reykjavik zu tausenden kleineren Erdbeben, was den Wetterdienst dazu veranlasste, vor einem unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch zu warnen.
Island ist bekannt für seine vulkanische Aktivität und gilt als die größte und aktivste Vulkanregion Europas. Der Fagradalsfjall, der etwa 40 Kilometer von Reykjavik entfernt liegt, brach bereits in den Jahren 2021 und 2022 aus. Im Jahr 2021 spuckte der Vulkan sechs Monate lang Lava aus, während der Ausbruch im Jahr 2022 drei Wochen dauerte. Beide Ereignisse zogen Hunderttausende von Besuchern an.
Diese wiederholten Ausbrüche könnten auf eine verstärkte vulkanische Aktivität in den kommenden Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten in der Region hindeuten. Vor März 2021 hatte es acht Jahrhunderte lang keine vulkanische Aktivität in Reykjanes gegeben.
Die Situation wird von den isländischen Behörden weiterhin überwacht, um die potenziellen Risiken für die Bevölkerung und die Infrastruktur einschätzen zu können.