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Durchsuchungen bei Kardinal Woelki wegen falscher eidesstattlicher Versicherung
Die Staatsanwaltschaft Köln hat im Zuge der Ermittlungen gegen Kardinal Rainer Maria Woelki mehrere Räumlichkeiten durchsucht. Dem Kardinal wird vorgeworfen, eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben zu haben. Die Durchsuchungen fanden am Dienstagmorgen in Gebäuden des Erzbistums Köln statt. Das Ziel der Durchsuchungen war die Sicherstellung von Dokumenten, die im Zusammenhang mit Äußerungen Woelkis stehen.
Laut den Ermittlern wurden Räume des Generalvikariats, des Offizialats und des Erzbischöflichen Hauses durchsucht. Auch die Geschäftsräume des EDV-Dienstleisters, der den E-Mail-Verkehr des Erzbistums verwaltet, waren betroffen. Zusätzlich wurden in Kassel und Lohfelden in Hessen jeweils ein Objekt durchsucht. Die Durchsuchungen verliefen ohne Zwischenfälle und trafen größtenteils auf Kooperation seitens des Erzbistums.
Die strafrechtlichen Ermittlungen gegen Kardinal Woelki beziehen sich auf den Verdacht des Meineids und der falschen Versicherung an Eides statt. Konkret geht es um die Frage, wann Woelki von Missbrauchsvorwürfen gegen den früheren Sternsinger-Chef Winfried Pilz gewusst hat. Eine Privatperson hatte Strafanzeige gegen den Kardinal gestellt und ihm vorgeworfen, in einer beeideten Aussage vor dem Kölner Landgericht unrichtige Aussagen gemacht zu haben. Woelki hat diese Vorwürfe bisher zurückgewiesen.
Die Durchsuchungen markieren einen weiteren Schritt in den Ermittlungen gegen Kardinal Woelki. Das Erzbistum Köln steht seit längerem unter scharfer Kritik, da es Vorwürfe gibt, dass Missbrauchsfälle nicht ausreichend aufgeklärt und Konsequenzen gezogen wurden. Die Ergebnisse der Durchsuchungen könnten nun weiteres Licht auf den Fall werfen und zur Klärung der Vorwürfe beitragen.