BauImmobilienStuttgart AktuellWirtschaftWirtschaftswissenschaft

Zu wenig Platz für Familien in Deutschlands Großstädten – ImmobilienScout24 Analyse zeigt drastische Wohnraumprobleme

Zu wenig Platz für Familien in Deutschlands Großstädten

Eine Analyse von ImmoScout24 zeigt, dass mehr als jede zweite Familie in den deutschen Metropolen jenseits der Stadtgrenze nach Mietwohnungen und -häusern sucht. Wohnungen, die für Familien geeignet sind, werden seltener angeboten und gebaut als noch vor zehn Jahren. In Stuttgart und München suchen sogar fast drei von vier Familien außerhalb der Stadtgrenzen.

Die Analyse ergab, dass 61 Prozent aller Familien in den deutschen Metropolen außerhalb der Stadtgrenzen nach einer Wohnung suchen. In Stuttgart und München sind es sogar 74 beziehungsweise 72 Prozent. Im Vergleich dazu suchen weniger Familien in Berlin (52 Prozent), Leipzig (53 Prozent) und Hamburg (56 Prozent) außerhalb der Stadtgrenzen nach Wohnraum.

Ein besorgniserregender Trend zeigt sich auch bei der Anzahl der Zimmer in Wohnungen. Der Anteil von Wohnungsangeboten mit vier oder mehr Zimmern ist von 2012 bis 2023 auf unter 10 Prozent gesunken. Im Jahr 2012 lag dieser Anteil noch bei 12,2 Prozent. In den Metropolen beträgt der Anteil sogar nur noch 6,9 Prozent. Auch beim Neubau zeigt sich ein ähnlicher Trend, hier geht die Anzahl der Räume pro Wohnung seit 2012 kontinuierlich zurück.

Zusätzlich wird deutlich, dass jede sechste Wohnung in deutschen Städten als überbelegt gilt. Im Vergleich zum Jahr 2012 hat sich dieser Anteil um 5,8 Prozentpunkte erhöht. Besonders betroffen sind auch die Vororte und Kleinstädte, hier hat sich der Anteil überbelegter Wohnungen von 4,8 Prozent im Jahr 2012 auf 9,3 Prozent im Jahr 2023 nahezu verdoppelt.

Eine mögliche Lösung für Familien ist der Kauf von Eigentum. Im Vergleich zu Mietern sind Eigentümer deutlich seltener von Überbelegung betroffen. Während nur 3,6 Prozent aller Eigentümer unter Überbelegung leiden, sind es bei Mietern 18,7 Prozent.

Siehe auch  MHP eröffnet neuen Standort in Dresden - feierliche Eröffnung eines modernen Bürokomplexes

Die Daten belegen den Trend, dass in den deutschen Großstädten zu wenig Platz für Familien ist. Besonders in Städten wie Stuttgart und München wird die Situation zunehmend schwierig, da die Mieten hier schon sehr hoch sind. Die schleppende Bautätigkeit trägt ebenfalls dazu bei, dass familiengerechter Wohnraum immer seltener angeboten oder gebaut wird.

Die Verdrängung von Familien aus den Großstädten ist ein Problem, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Es sollte dringend nach Lösungen gesucht werden, um Familien angemessenen Wohnraum zur Verfügung zu stellen.

  • 61 Prozent aller Familien in den deutschen Metropolen suchen außerhalb der Stadtgrenzen nach Wohnraum.
  • Der Anteil von angebotenen Mietwohnungen mit vier oder mehr Zimmern ist unter 10 Prozent gesunken.
  • Der durchschnittliche Raumzähler in fertiggestellten Mehrfamilienhäusern sank von 3,5 Zimmern in 2012 auf 2,8 Zimmern in 2023.
  • Jede sechste Wohnung in deutschen Städten gilt als überbelegt.
  • Der Anteil überbelegter Wohnungen in der EU sinkt leicht, während er in Deutschland um 5,8 Prozentpunkt zunahm.
  • Der Kauf von Eigentum verringert das Risiko einer Überbelegung.

Tabelle: Wohnungsanalyse

Metropole Anteil der Familien, die außerhalb der Stadtgrenzen suchen Prozentualer Anteil von Mietwohnungen mit vier oder mehr Zimmern Durchschnittliche Anzahl von Räumen in fertiggestellten Wohneinheiten Prozentualer Anteil überbelegter Wohnungen
Stuttgart 74% 6,9% 2,8 Zimmer 16,6%
München 72% 6,9% 2,8 Zimmer 16,6%
Berlin 52% 6,9% 2,8 Zimmer 16,6%
Leipzig 53% 6,9% 2,8 Zimmer 16,6%
Hamburg 56% 6,9% 2,8 Zimmer 16,6%

Die Daten zeigen, dass in allen Metropolen ein hoher Anteil von Familien außerhalb der Stadtgrenzen nach Wohnraum sucht. Gleichzeitig ist der Anteil von Mietwohnungen mit vier oder mehr Zimmern unter 10 Prozent gesunken. Die Anzahl der Räume pro Wohnung in fertiggestellten Mehrfamilienhäusern ist ebenfalls gesunken. Hinzu kommt, dass jede sechste Wohnung in deutschen Städten als überbelegt gilt.

Siehe auch  Patchwork-Familien: Nachlassplanung für komplexe Familienstrukturen - Notarkammer Baden-Württemberg

Es wird deutlich, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um Familien angemessenen Wohnraum in den Großstädten zur Verfügung zu stellen. Die steigenden Mieten und die mangelnde Verfügbarkeit von Wohnungen mit ausreichend Platz für Familien sind ein ernstzunehmendes Problem, dem entgegengewirkt werden sollte.



Quelle: ImmoScout24 / ots

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"