Der Technologiekonzern Carl Zeiss steht in Baden-Württemberg vor einem schmerzhaften Stellenabbau. Trotz eines Umsatzwachstums von 8 Prozent im Geschäftsjahr 2023/2024 ist die Nachfrage nach hochwertigen Brillengläsern drastisch gesunken, was zu Entlassungen am Standort Aalen führen wird. Uwe Frey, der Betriebsratsvorsitzende in Aalen, bezeichnete die Entwicklungen als „Schlag ins Gesicht“ für die Mitarbeiter, die bereits seit Monaten um ihre Zukunft bangen. Wie [merkur.de](https://www.merkur.de/wirtschaft/carl-zeiss-stellenabbau-aalen-umsatzwachstum-geschaeftszahlen-standort-zukunft-93478002.html) berichtet, befürchten die Beschäftigten, dass mehr als die Hälfte der wöchentlichen Produktionsmenge von gegenwärtig 55.000 Brillengläsern auf nur 20.000 sinken wird.
Die schwierige Lage am Markt führt dazu, dass der Konzern zuvor angekündigte Produktionsanpassungen nun dringend umsetzen muss. 1.400 Mitarbeiter müssen nun bangen, während die IG Metall bereits Widerstand gegen die Pläne angekündigt hat. „Die Beschäftigten sind total schockiert“, äußerte sich Heike Madan von der IG Metall Aalen und sprach von unverstandenen Entscheidungen des Unternehmens. Trotz der schwierigen Aussichten, plant Zeiss gleichzeitig den Aufbau eines neuen Standorts für seine Messtechnik-Sparte in Aalen-Ebnat, der langfristig weitere 2.500 Arbeitsplätze schaffen soll. Hierfür sind allerdings viele Mitarbeiter von anderen Standorten des Unternehmens vorgesehen, sodass unklar bleibt, wie viele neue Jobs tatsächlich entstehen werden, wie [bw24.de](https://www.bw24.de/baden-wuerttemberg/ig-metall-elektronikkonzern-stellenabbau-standort-baden-wuerttemberg-nachfrage-betriebsrat-93391973.html) berichtet.
Die anhaltende Konsumflaute fordert ihren Tribut: Während der Markt für Brillengläser spürbar zurückgeht, sehen sich andere Teile von Zeiss in einem Wachstumskurs. Zeiss investiert nun gezielt in Forschung und Entwicklung, um die Innovationskraft auszubauen und damit langfristig neue Arbeitsplätze zu schaffen. Das Unternehmen setzt auch darauf, die Mitarbeiterzahl in profitablen Bereichen zu erhöhen, während gleichzeitig ungewisse Zeiten für die Brillengläser-Sparte in Aalen bevorstehen.