Die Zunahme von Zementhonig in Süddeutschland stellt eine bedeutende Herausforderung für die Imker der Region dar. Diese besondere Form des Honigs, die durch den Honigtau von einer Laus verursacht wird, hat nicht nur Auswirkungen auf den Preis, sondern auch auf die Verfügbarkeit und Qualität des Waldhonigs. Im Jahr 2024 wird der Preis für ein Pfund Waldhonig voraussichtlich die Grenze von zehn Euro überschreiten, was eine deutliche Preiserhöhung im Vergleich zu den bisherigen 8,50 bis 9 Euro darstellt.
Ursache der Herausforderung für Imker
Eine der Hauptursachen für die Probleme in der Honigproduktion ist die verbreitete Große Schwarze Fichtenrindlaus, die durch die Klimaerhitzung begünstigt wird. Diese Laus verursacht, dass der von den Bienen gesammelte Honigtau sich in den Waben verhärtet und imkerliche Arbeit verhindern kann. Laut Raphael Buck, dem Landesgeschäftsführer des deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbundes aus Vogt bei Ravensburg, ist die Ernte des Zementhonigs viel arbeitsintensiver, was bedeutet, dass die Imker viel mehr Zeit aufwenden müssen, um den Honig aus den Waben zu gewinnen.
Die Qualität des Zementhonigs
Trotz der Herausforderungen hat Zement- oder Melezitosehonig, der durch einen hohen Gehalt an Dreifachzuckern charakterisiert ist, prinzipiell eine gute Qualität. Die Entscheidung darüber, ob dieser Honig verkauft werden kann, hängt jedoch von den verwendeten Erntetechniken ab. Buck erklärt, dass die Verwendung nicht geeigneter Geräte zur Ernte zu Problemen führen kann. Imker können ihre Ernte auf die Verkaufstauglichkeit prüfen lassen.
Ein Blick auf die betroffenen Regionen
Der gesamte süddeutsche Raum ist von diesem Phänomen betroffen. Der massenhafte Auftritt von Zementhonig stellt eine bisher seltene Gegebenheit dar. Buck hebt hervor, dass trotz des Niederschlags in diesem Jahr die Fichten durch vorangegangene Trockenheiten geschwächt sind, was zur Verbreitung der Laus beiträgt. Diese Entwicklungen könnten in Zukunft zur Regel werden.
Technologische Innovation zur Lösung
Imker wie Buck fordern innovative technische Lösungen, um die Ernte des immer häufigeren Zementhonigs effizienter zu gestalten. Aktuell gibt es bereits einige Verfahren, wie die Verwendung von Maschinen aus der Heidehonigproduktion oder sogar modernere Ansätze wie Ultraschalltechnologie. Dennoch bleibt die Problematik, dass viele Imker nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um solche Technologien zu realisieren.
Zusammenfassung und Ausblick
Die bevorstehenden Herausforderungen in der Waldhonigproduktion aufgrund des Klimawandels und der damit verbundenen Schädlinge werden wahrscheinlich nicht nur die Preise, sondern auch die Verfügbarkeit und die Qualität des Honigs in Süddeutschland beeinflussen. Die Imkergemeinschaft steht vor der Aufgabe, sich an diese Veränderungen anzupassen, und innovative Lösungen sind unerlässlich, um die Tradition des Honigbrennens in der Region aufrechtzuerhalten.
– NAG