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Wahl-Chaos beim AfD-Parteitag gefährdet Europa-Programm

AfD-Parteitag in Magdeburg droht zu scheitern – Chaos bei Europa-Programm

von Peter Tiede und Elias Sedlmayr (z.Zt. in Magdeburg)

Am Morgen noch verkündete AfD-Chef Tino Chrupalla voller Selbstbewusstsein auf dem AfD-Parteitag in Magdeburg: „Wir wollen Deutschland regieren!“ Doch kurze Zeit später wurde deutlich, dass es bereits bei der Organisation des Europa-Parteitages zu Schwierigkeiten kam.

Die Veranstaltung gerät außer Kontrolle und droht zu scheitern. Ursprünglich war der Parteitag für zwei Wochenenden geplant, doch nun könnte er sich sogar bis Januar nächsten Jahres hinziehen. Der Grund dafür liegt im totalen Durcheinander bei der Zusammenstellung der 30 Kandidaten für die Europa-Wahl am 9. Juni 2024. Eine führende AfD-Frau äußerte sich dazu besorgt: „Da herrscht Chaos, wir haben ein ernsthaftes Disziplinproblem in der Partei.“

Die Landesverbände haben keine Kandidatenlisten vorbereitet, wodurch sich nun jeder auf dem Parteitag bewerben kann. Dadurch muss auch die gesamte Debatte zu Europa-Fragen und dem EU-Leitantrag der Parteispitze verschoben werden. Dies stellt ein Desaster dar.

Eigentlich sollte in der kommenden Woche das Europa-Programm der AfD debattiert und beschlossen werden. Allerdings räumt Parteichef Tino Chrupalla gegenüber BILD ein, dass es eng werden könnte. Er hoffe, dass man dies notfalls mit Nachtsitzungen am kommenden Wochenende noch schaffen könne. Sollte auch das scheitern, müsste man das Programm erst im Januar nächsten Jahres diskutieren, da ein anderes Wochenende nicht einfach angesetzt werden könne.

Aus dem Umfeld von Mit-AfD-Chefin Alice Weidel heißt es, dass es sehr wahrscheinlich sei, dass das Programm nicht rechtzeitig fertiggestellt werde und man in die Verlängerung bis Januar gehen müsse.

Das Chaos bei der AfD in Bezug auf die Europawahl erinnert an Zustände wie in einer Bananen-Republik. Die Strömungen innerhalb der Partei scheinen sich gegenseitig zu blockieren und ein geordneter Ablauf steht in Frage. Es bleibt abzuwarten, wie die AfD mit dieser Herausforderung umgehen wird.

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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