Die Karl-Schubert-Gemeinschaft in Bonlanden ist bekannt für die Produktion von hochwertigen Bienenwachskerzen. In der Kerzenwerkstatt arbeiten derzeit 24 Mitarbeiter mit Hilfebedarf, die in den verschiedenen Produktionsschritten integriert sind. Jährlich werden etwa 3,5 Tonnen Bienenwachs verarbeitet, welches hauptsächlich aus der Lüneburger Heide stammt. Die Produktion umfasst ungefähr 6.000 Kartons und 3.000 einzeln verpackte Kerzen pro Jahr.
Die Vielfalt der hergestellten Kerzen ist beeindruckend: Sie werden in unterschiedlichen Formen wie konisch, zylindrisch, groß, klein, dick und zierlich produziert. Der Herstellungsprozess beginnt mit dem Anklammern der Dochte, gefolgt vom Eintauchen in flüssiges Bienenwachs. Zwei Tauchtische sind für diesen Prozess im Einsatz, wobei die Dochte aus Baumwolle hergestellt und mit rotem Wachs gefärbt werden. Um ein effizientes Eintauchen der Kerzen zu gewährleisten, kommt ein Karussell-System zum Einsatz.
Handarbeit und Präzision in der Herstellung
Nach dem Tauchprozess werden die Kerzen gekürzt und verpackt. Die fertigen Produkte finden Absatz in Schulen, Kindergärten und Bioläden oder werden direkt in der Werkstatt angeboten. Matthias Adam, der seit 27 Jahren in der Werkstatt tätig ist, hebt hervor, dass ihm die Arbeit großen Spaß macht.
Die Kerzen werden aus reinem Bienenwachs hergestellt, wobei der auffällige Duft des Wachs für viele Besucher der Werkstatt ein besonderes Erlebnis bietet. Der Herstellungsprozess umfasst zahlreiche Schritte, beginnend beim Ablängen des Dochtes bis hin zur endgültigen Verpackung. Während viele Schritte in Handarbeit erfolgen, kommt für das Abtrennen der Kerzenlängen eine spezielle Kerzenschneidemaschine zum Einsatz, die jährlich mehr als 100.000 dünnere Kerzen schneidet. Dickere Kerzen erfordern hingegen manuelle Bearbeitung, die sorgfältiges Fingerspitzengefühl benötigt.
In der Werkstatt arbeiten Menschen mit Behinderung entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten, Motivation und Entwicklungsmöglichkeiten. Die Produktionsziele orientieren sich an den Zahlen des Vorjahres und die Kerzen werden in insgesamt 30 unterschiedlichen Größen hergestellt. Zu den Verpackungsarbeiten gehört das Falten und Kleben von mehreren tausend Schachteln, wobei die Arbeitsatmosphäre oft mit der eines Bienenstocks verglichen wird.