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Von der Schüchternheit zur Goldmedaille: Yemisi Ogunleyes beeindruckender Weg

Yemisi Ogunleye, die nach einem beschwerlichen Weg als Mobbing-Opfer in ihrer Kindheit und zahlreichen Verletzungen im Leistungssport nun überraschend Gold im Kugelstoßen bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris gewonnen hat, inspiriert als 25-Jährige nicht nur als Athletin, sondern auch durch ihren Glauben und die Überwindung von Diskriminierung.

Stand: 09.08.2024 20:54 Uhr

Der Weg zur Selbstakzeptanz und Freude

Yemisi Ogunleye, die als Jugendliche unter Mobbing litt, hat mit ihrer beeindruckenden Leistung im Kugelstoßen nicht nur eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Paris gewonnen, sondern auch ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung gesetzt. Die 25-jährige Mannheimerin erkämpfte sich bei ihrem olympischen Debüt im Stade de France den ersten Platz mit einem Stoß von 20,00 Metern, einer bemerkenswerten Leistung, die sie zum ersten deutschen Kugelstoßerin-Olympiasieger seit Astrid Kumbernuss im Jahr 1996 macht.

Herausforderungen der Kindheit

Auf dem Weg zu diesem Triumph war die Kindheit von Yemisi von Herausforderungen geprägt. Aufgewachsen in Bellheim, einer Kleinstadt, war sie mit Rassismus konfrontiert. Ihre Herkunft – mit einer deutschen Mutter und einem nigerianischen Vater – brachte sie in ihrer Grundschule in eine isolierte Position als einziges farbiges Kind. „Ich habe mich minderwertig gefühlt, weil ich anders aussah und wie ich behandelt wurde“, blickt sie auf diese schwierige Zeit zurück.

Der Einfluss des Sports

Eine wichtige Rolle in Yemisis Entwicklung spielte der Sport. Obwohl sie in der Schule ausgegrenzt wurde, konnte sie sich im Sport entfalten: „Beim Sport war ich stark und konnte mich gegen die Beleidigungen wehren.“ Dies half ihr nicht nur, die Schmerzen des Mobbings zu bewältigen, sondern legte auch den Grundstein für ihre sportliche Karriere, als sie mit 13 Jahren in die Leichtathletik wechselte.

Entdeckung der Stimme durch Gemeinschaftsarbeit

Zusätzlich zur sportlichen Karriere fand Yemisi in ihrer Kirchengemeinde eine liebevolle Unterstützung, die ihr half, aus ihrer Schüchternheit herauszutreten. Ihre Jugendleiterin und die Chorleiterin förderten ihr Selbstbewusstsein: „Ich stand mit meinen Krücken auf der Bühne und sang mein erstes Solo“, erinnert sie sich mit einem Lächeln. Diese Erfahrungen trugen enorm zu ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Identitätsfindung bei.

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Glaube und Lebensfreude

Heute sieht Yemisi ihre Hautfarbe und ihre Herkunft als Teil ihrer Identität an, für die sie stolz ist. Durch ihren Glauben hat sie eine positive Sicht auf ihr Leben entwickelt: „Gottes Liebe hat mich verändert“, sagt sie. Diese innere Stärke zeigt sich nicht nur in ihrem Sport, sondern auch in der Lebensfreude, die sie für ihre Zukunft empfindet. „Ich freue mich unbeschreiblich darauf, meinen Sport weiterhin ausüben zu dürfen“, fügt sie hinzu.

Fazit: Größter Erfolg ist auch ein gesellschaftliches Zeichen

Yemisi Ogunleyes Erfolg im Kugelstoßen ist nicht nur eine persönliche Errungenschaft, sondern auch ein Symbol für Vigilanz und Fortschritt im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung im Sport. Ihr Weg von einem Mobbing-Opfer zur Olympiasiegerin inspiriert viele, und ihre Botschaft der Selbstakzeptanz und des Glaubens zeigt, dass jeder die Fähigkeit hat, aus Herausforderungen zu wachsen und seine Träume zu verwirklichen.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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