Soldat in Gewahrsam? UN: US-Bürger rennt über Grenze nach Nordkorea
In der entmilitarisierten Zone zwischen Nordkorea und Südkorea kam es zu einem äußerst seltenen Vorfall. Nach Angaben des UN-Kommandos ist ein US-Bürger bei einer Tour über die Grenze nach Nordkorea gelaufen und möglicherweise ein Soldat. Der Vorfall ereignete sich inmitten der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel.
Das UN-Kommando in Südkorea teilte mit, dass der US-Bürger vermutlich in Nordkorea in Gewahrsam genommen wurde. Die südkoreanische Armee bestätigte, dass es sich bei der Person um einen Soldaten der US-Armee handelte. Der US-Bürger nahm an einer Tour in die Gemeinsame Sicherheitszone (Joint Security Area JSA) teil, die sich in der entmilitarisierten Zone befindet. Die streng bewachte Grenze darf ohne Genehmigung nicht überschritten werden.
Das UN-Kommando gab bekannt, dass der US-Bürger ohne Genehmigung die militärische Demarkationslinie in die Demokratische Volksrepublik Korea (Nordkorea) überquerte. Es wird vermutet, dass er sich derzeit in nordkoreanischem Gewahrsam befindet. Das UN-Kommando arbeitet mit der Volksarmee Nordkoreas zusammen, um den Vorfall aufzuklären.
Normalerweise fliehen Menschen aus Nordkorea in den Süden, aber selten geschieht es andersherum. Im Jahr 2020 lief ein Mann aus Südkorea in den kommunistischen Staat Nordkorea und kehrte später zurück.
Die beiden koreanischen Staaten befinden sich seit dem Koreakrieg von 1950 bis 1953 an der Demarkationslinie. Nord- und Südkorea sind aus den sowjetischen und amerikanischen Besatzungszonen in Korea hervorgegangen, die nach der Annexion durch Japan entstanden. Nach dem Koreakrieg unterstützten die USA Südkorea, während China Nordkorea unterstützte. Es gibt bis heute keinen Friedensvertrag.
Solche Vorfälle erhalten aufgrund der andauernden Spannungen auf der koreanischen Halbinsel und Nordkoreas Atomprogramm und Raketentests große Aufmerksamkeit. Ein bekannter Fall ist der des US-Studenten Otto Warmbier, der während einer Nordkorea-Reise festgenommen und zu 15 Jahren Schwerstarbeit verurteilt wurde. Warmbier kehrte im Jahr 2017 mit schweren Hirnschäden in die USA zurück und verstarb kurz darauf.
Das US-Außenministerium verbietet seitdem Reisen nach Nordkorea aufgrund der hohen Gefahr einer Festnahme und langfristigen Inhaftierung von US-Bürgern.