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Urin zu Trinkwasser: Neues Hygienesystem für Astronauten im Weltraum

Wassergewinnung im Weltraum: Neue Technologie recycelt Urin zu Trinkwasser

Die Vision von einem nachhaltigen Hygienesystem für Raumanzüge rückt näher: Ein aktuelles Forscherteam hat eine innovative Technologie entwickelt, die es ermöglicht, Urin zu fast 85 Prozent zu recyceln und den Astronauten als Trinkwasser zur Verfügung zu stellen. Diese bahnbrechende Entwicklung wurde kürzlich im Fachjournal „Frontiers in Space Technologies“ vorgestellt und könnte die Zukunft der Raumfahrt revolutionieren.

Inspiration aus der Science-Fiction-Welt

Die Idee für diese Technologie wurde teilweise von der Science-Fiction-Filmserie „Dune“ inspiriert, in der Wasser eine kostbare Ressource ist. In dieser Serie tragen die Bewohner der Wüste spezielle Anzüge, die Körperflüssigkeiten wie Urin und Schweiß recyceln. Dieses Konzept diente als Grundlage für das Forschungsteam der Cornell University in New York, das das neue Hygienesystem für Raumanzüge entwickelt hat.

Praktischer Nutzen im Weltraum

Die aktuell von der NASA verwendeten Raumanzüge erfordern, dass Astronauten auf nur begrenzte Mengen Trinkwasser zurückgreifen können, was für längere Weltraumspaziergänge, insbesondere auf dem Mond, ein Problem darstellen könnte. Durch die Möglichkeit, Urin effizient zu recyceln, könnten existenzielle Risiken minimiert werden, insbesondere bei unvorhergesehenen Verzögerungen oder Notfällen.

Die neue Technologie nutzt ein raffiniertes System aus Silikonbehältern, Feuchtigkeitssensoren und Filtersystemen, um den Urin der Astronauten zu sammeln, zu reinigen und in Trinkwasser umzuwandeln. Dieses Verfahren erinnert an das Wasserrecyclingsystem auf der Internationalen Raumstation ISS, wurde aber erfolgreich verkleinert und in einen tragbaren Rucksack integriert, der von den Astronauten getragen werden kann.

Zukünftige Anwendungsmöglichkeiten

Vor einer möglichen Implementierung dieser Technologie in zukünftigen Weltraummissionen sind noch weitere Tests unter simulierten Schwerelosigkeitsbedingungen erforderlich, um die Funktionalität und Sicherheit zu gewährleisten. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, das gewonnene Trinkwasser mit zusätzlichen Elektrolyten und Nährstoffen anzureichern, um die Astronauten während langwieriger Einsätze optimal zu versorgen.

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Die Entwicklung von Systemen zur Wassergewinnung im Weltraum spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbereitung auf längere und anspruchsvollere Weltraummissionen und zeigt, wie technologische Innovationen dazu beitragen können, die Grenzen des Möglichen im Universum zu erweitern.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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