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Unternehmen im Kreis Düren fordern gerechte Wasserstoffversorgung

Der Kampf um Wasserstoff: Warum die Industrie im Kreis Düren um Anschluss kämpft

Die Industrie im Kreis Düren, insbesondere die Papierhersteller und Veredeler, beschäftigen rund 10.000 Menschen und zeichnen sich durch energieintensive Produktion aus. Es ist daher verständlich, dass Unternehmen besorgt sind, da der deutsche Wasserstoffplan keinen Anschlusspunkt für den Kreis vorsieht. Besonders fragwürdig ist dies, da eine Trasse von Bonn nach Aachen direkt durch den Kreis führen soll. Die Vereinigten Industrieverbände (VIV) aus Düren, Jülich und Euskirchen setzen sich vehement für die Berücksichtigung des Kreises im Kernnetz ein, unterstützt von der IHK Aachen.

Bei einem Besuch im Bundeswirtschaftsministerium in Berlin, initiiert durch den Dürener Wasserstoff-Botschafter Thomas Rachel (MdB/CDU), drängten VIV-Geschäftsführer Dr. Stefan Cuypers und andere Vertreter darauf, einen Ausspeisepunkt im Kernnetz zu realisieren. Dieser Ausspeisepunkt wäre entscheidend für die Versorgung lokaler Verteilnetze, auch mit regional erzeugtem Wasserstoff, wie es im Brainergy-Park Jülich geplant ist. Die Diskrepanz in der Planung des Kernnetzes liegt darin, dass bisher nur einzelne Großverbraucher berücksichtigt wurden, während der hohe Wasserstoffbedarf der Papierindustrie und ihrer Zulieferer im Raum ignoriert wurde.

Die Branchenvertreter unterstreichen die Notwendigkeit einer diskriminierungsfreien Wasserstoffversorgung für die Papierindustrie, da dies im aktuellen Planungsstand nicht ausreichend berücksichtigt wird. Staatssekretär Stefan Wenzel betonte jedoch das Ziel, auch in Zukunft energieintensive Industrie klimaneutral und wettbewerbsfähig produzieren zu lassen. Trotz der derzeitigen Herausforderungen sehen die Beteiligten die Nähe des Kreises zur geplanten Kernleitung als positiven Ausgangspunkt für zukünftige Entwicklungen.

Siehe auch  EU muss dringend neue Prioritäten setzen - AfD fordert Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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