Ein tragisches Ereignis ereignete sich kürzlich am Flughafen Stuttgart, wo eine Familie während ihres Rückflugs einen schweren Schicksalsschlag erlitt. Der Großvater verlor in der Luft das Bewusstsein und verstarb nach einer Notlandung. Matthias Hiller, Seelsorger am Flughafen, berichtete von den gravierenden Folgen für die Familie, die nach Stuttgart zurückkehren musste, ohne den geliebten Großvater mitzunehmen. Die Leiche durfte aufgrund von Vorschriften nicht in einem Passagierflugzeug transportiert werden und musste in Zagreb bleiben. Die Familie war mit ihren kleinen Kindern, im Alter von drei und fünf Jahren, konfrontiert mit diesem emotionalen Verlust.
Das Seelsorge-Team am Flughafen Stuttgart, unterstützt von 37 Ehrenamtlichen, steht den rund 12 Millionen Passagieren sowie 10.000 Mitarbeitern und 800 Einsatzkräften jährlich zur Seite. In diesem speziellen Fall boten die Seelsorger nicht nur Trauerbegleitung, sondern auch organisatorische Unterstützung, etwa beim Ausladen des Koffers des Verstorbenen. Hiller erklärte, dass Notfälle oft unvorbereitet eintreten, was in diesem Fall nur eine Vorlaufzeit von 12 Minuten bedeutete. Das Seelsorge-Team handelte schnell: Sie zogen bei Alarmierung ihre Westen an und eilten in den Sicherheitsbereich, um den Betroffenen beizustehen.
Unterstützung in Krisensituationen
Mechthild Foldenauer, ebenfalls Seelsorgerin am Flughafen, unterstrich die Wichtigkeit der unmittelbaren Unterstützung für die Betroffenen. Die Seelsorger bereiten sich mental auf solche Situationen vor, indem sie beten und sich auf die Bedürfnisse der Menschen konzentrieren. Der Grundsatz ihrer Arbeit lautet: „Was willst du, dass ich dir tue?“ Damit wird der Fokus auf die individuellen Bedürfnisse der Trauernden gelegt. Dabei herrscht am Flughafen eine kollegiale Atmosphäre, die von Solidarität geprägt ist.
Parallel zu den Ereignissen in Stuttgart bietet die Flughafenseelsorge auch in anderen großen Flughäfen, wie dem Flughafen Frankfurt, wertvolle Dienste an. Dort wird eine Vielzahl von spirituellen Angeboten bereitgestellt, einschließlich persönlicher Gebetsanliegen, Gottesdiensten und Möglichkeiten zur seelischen Unterstützung. Während der Sonntagsgottesdienste wird für verstorbene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gebetet, und interessierte Personen können die Kapelle für eigene Andachten nutzen. Ehrenamtliche stehen als Ansprechpartner zur Verfügung, um Reisenden und Mitarbeitern in belastenden Situationen Unterstützung zu bieten.
In beiden Fällen, sowohl in Stuttgart als auch in Frankfurt, zeigt sich die essenzielle Rolle der Flughafenseelsorge in Notlagen und ihre Bedeutung für die emotionale Unterstützung von Reisenden und Angehörigen.