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In einer besorgniserregenden Entwicklung hat die traditionsreiche J.G. Weisser Söhne GmbH, ein etablierter Maschinenbauer aus St. Georgen, Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Diese Nachricht traf die 340 Mitarbeiter mitten in einem angespannten Wirtschaftsumfeld. Die Produktion bleibt jedoch vorerst unverändert und läuft nach Angaben des Unternehmens weiterhin auf Hochtouren.
St. Georgen, ein idyllischer Ort im Schwarzwald, sieht sich mit einer zunehmenden Anzahl von Unternehmensinsolvenzen konfrontiert. J.G. Weisser Söhne wurde 1856 gegründet und ist bekannt für seine hochpräzisen Drehmaschinen sowie Automatisierungslösungen, die insbesondere die Automobilindustrie beliefern. Dies ist nicht das erste Mal, dass das Unternehmen mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert ist, nachdem bereits vor einigen Jahren 130 Stellen abgebaut wurden und eine US-amerikanische Unternehmensgruppe die Firma übernahm, die ihrerseits Insolvenzantrag stellte.
Sanierungsprozess und Mitarbeiterinformation
Wie in einer Mitteilung der Rechtsanwälte Markus Fauser und Tobias Wahl betont wird, die nun die Generalbevollmächtigten übernehmen, resultiert die aktuelle finanzielle Notlage auch aus der Insolvenz des Mutterkonzerns. Das zuständige Amtsgericht in Villingen-Schwenningen hat dem Antrag auf Eigenverwaltung zugestimmt, was bedeutet, dass das Unternehmen weiterhin selbstständig operieren kann, während parallel ein Sanierungsprozess eingeleitet wird.
In einem positiven Licht verkünden die beiden Rechtsanwälte, dass sie die J.G. Weisser Söhne GmbH als professionell aufgestellt wahrgenommen haben. Sie haben sich vor Ort ein Bild von der Lage gemacht und eine Mitarbeiterversammlung abgehalten, um die Belegschaft über die nächsten Schritte zu informieren. „Der Auftragsbestand ist der höchste seit über einem Jahr“, erklärt Markus Fauser, was Hoffnung auf eine erfolgreiche Restrukturierung weckt.
Details zur J.G. Weisser Söhne GmbH |
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Gründung: 1856 |
Sitz: St. Georgen, Baden-Württemberg |
Branche: Maschinenbau |
Mitarbeiterzahl: 340 (2024) |
Umsatz: 59 Millionen Euro (2023) |
Investorensuche und Zukunftsaussichten
Der nächste entscheidende Schritt besteht darin, einen Investor zu finden, der die J.G. Weisser Söhne GmbH in dieser schwierigen Phase unterstützen kann. Rechtsanwalt Marc-Philippe Hornung, der als vorläufiger Sachverwalter fungiert, äußert sich optimistisch über die Chancen auf eine dauerhafte Lösung. Er hebt die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Geschäftspartnern und Mitarbeitern hervor, um eine nachhaltige Fortsetzung des Betriebs sicherzustellen.
Die gegenwärtige Situation ist für die Belegschaft zwar eine Herausforderung, doch Geschäftsführer Viktor Gaspar hebt hervor, dass die Unterstützung der Gesellschafter und Kunden für das Sanierungskonzept eine positive Entwicklung darstellt. „Unsere Arbeiten im Unternehmen verlaufen mit vollem Einsatz“, erklärt er und zeigt damit Zuversicht, dass die Traditionsmarke auch diese Krise überwinden kann.
Details zur Insolvenz und dem laufenden Insolvenzverfahren finden sich in einem Bericht auf www.merkur.de.