Die Räder der Tour-Profis
Die diesjährige Ausgabe der Tour de France ist eine Herausforderung für die Fahrer, nicht zuletzt aufgrund der über 56.000 Höhenmeter, die im Roadbook stehen. Deshalb ist Gewichtseinsparung an den Rädern wichtiger denn je. Viele Profis setzen deshalb auf Carbon als Material der Wahl, so auch Felix Großschartner mit seinem Colnago V4Rs.
Bei Großschartners Rad sind das Kettenblatt aus Carbon und die Kurbel aus Titan gefertigt. Zusätzlich hat er leichte Tuning-Teile vom italienischen Spezialisten Carbon-Ti am Rad, darunter Kettenblätter und Bremsscheiben, die deutlich leichter als die Originalteile von Dura-Ace sind.
Das neue One-Piece-Cockpit CC.01 stammt teilweise aus dem 3D-Drucker und soll bei 50 km/h 16 Prozent weniger Luftwiderstand im Vergleich zum Vorgänger haben. Enve hat auch 3D-gedruckte Abdeckungen für den Steuersatz hergestellt.
Großschartner hat bei der Tour die Wahl zwischen verschiedenen Übersetzungen der Dura-Ace-R9200-Gruppe sowie einem Sattel der Marke Prologo. Bei den Laufrädern setzt er auf die Enve SES 4.5 mit einer Innenbreite von 25 mm und 32 mm außen.
Das Leistungsmesssystem des Teams hat sich mit dem Komponenten-Ausstatter Shimano geändert. Großschartner verwendet nun die Mess-Kurbel FC-R9200-P und den Wahoo Elemnt Roam als Computer. Beides ist an einer integrierten Halterung am Kohlefaser-Cockpit angebracht.
Mit allen Tuning-Teilen gehört das V4Rs zu den teuersten Rädern im Peloton, es hat einen Wert von über 15.300 Euro. Allerdings ist es nicht das leichteste Rad im Feld, da es mit 7,42 Kilogramm etwa 600 Gramm schwerer ist als das Giant TCR Advanced SL von Jayco – AlUla.
Insgesamt sind die Räder der Tour-Profis technologische Meisterwerke, die für bestmögliche Performance und Effizienz entwickelt wurden. Durch den Einsatz von Carbon und anderen leichten Materialien sowie speziellen Tuning-Teilen wird versucht, das Gewicht zu reduzieren und den Fahrern einen Vorteil am Berg zu verschaffen. Die Wahl der richtigen Übersetzung, Sattel und Reifen spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Die Räder sind nicht nur hightech, sondern auch teuer. Die Profis investieren viel in ihr Material, um optimale Bedingungen für ihren Erfolg bei der Tour de France zu schaffen.