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Am Donnerstag, dem 7. März, findet vor dem Verwaltungsgerichtshof in Mannheim eine Mahnwache statt, bei der Tierschutzorganisationen auf das Leid von Puten in der Mast aufmerksam machen. Der Verein Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg hat Klage gegen das Land Baden-Württemberg erhoben und das Gericht wird darüber entscheiden, ob die in Deutschland praktizierte Putenmast als tierquälerisch anzusehen ist. Dies könnte weitreichende Konsequenzen für die gesamte Branche haben.
Die Klage bezieht sich auf einen Putenmäster im Kreis Schwäbisch-Hall, gegen den das Veterinäramt keine Notwendigkeit zum Einschreiten sah, obwohl tierschutzwidrige Zustände dokumentiert wurden. Die Entscheidung des Gerichts könnte Auswirkungen auf die Haltungsbedingungen, Qualzucht und die Haltung qualgezüchteter Tiere in der gesamten Putenmastbranche haben.
Die Klage befindet sich nun in der Beweisaufnahme in zweiter Instanz und wird vor dem Verwaltungsgerichtshof verhandelt. Das Gericht wird das Gutachten eines Sachverständigen sowie die Stellungnahme eines beauftragten Privatgutachters prüfen.
In Deutschland werden für die Putenmast vorwiegend schwere Hybridputen verwendet, die durch Qualzucht so gezüchtet wurden, dass sie innerhalb weniger Wochen erheblich an Gewicht zunehmen. Dies führt zu Bewegungseinschränkungen, gesundheitlichen Problemen und Einschränkungen des artgemäßen Verhaltens der Tiere. In den konventionellen Ställen leben tausende Tiere auf engstem Raum, ohne Auslaufmöglichkeiten und artgerechte Ruhebereiche. Um Verletzungen durch Verhaltensstörungen zu vermindern, werden den Tieren routinemäßig die Schnabelspitzen kupiert.
Die Tierschutzorganisationen setzen auf ein Präzedenzurteil, um die Haltungsbedingungen und Qualzucht in der Putenmastbranche zu verbessern. Die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs wird auch Auswirkungen auf andere Tierschutzorganisationen und die gesamte Branche haben.
Die Mahnwache vor dem Gerichtsgebäude findet am 7. März von 9:15 Uhr bis 10:15 Uhr statt. Es wird erwartet, dass zahlreiche Tierschutzaktivisten teilnehmen werden, darunter zwei übermannshohe Putenfiguren. Die Veranstaltung kann von der Presse begleitet werden und es wird vor Ort eine Pressekontaktperson geben.
Historischer Kontext: Der Verein Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e. V. setzt sich seit 1983 für den Schutz und die Rechte der Tiere ein. Sie sind einer der drei anerkannten Verbände für das Gesetz über Mitwirkungsrechte und das Verbandsklagerecht im Tierschutz (TierSchMVG). Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt setzt sich ebenfalls gegen Massentierhaltung ein und fördert die vegane Lebensweise.
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die wichtigsten Fakten der Pressemitteilung:
Datum | 7. März 2019 |
---|---|
Uhrzeit | 9:15 Uhr bis 10:15 Uhr |
Ort | Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg, Mannheim |
Klageinhalt | Putenmast in Deutschland als tierquälerisch ansehen |
Betroffene Organisationen | Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e. V., Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt |
Historischer Kontext | Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg e.V. setzt sich seit 1983 für den Tierschutz ein |
Diese Verhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof in Mannheim stellt einen wichtigen Meilenstein im Tierschutz dar. Falls das Gericht zugunsten der Tierschutzorganisationen entscheidet, könnte dies zu verbesserten Haltungsbedingungen und einer Rücknahme von Qualzucht in der Putenmastbranche führen. Es bleibt abzuwarten, wie das Gericht letztendlich entscheiden wird und welche Folgen dies für die Branche haben wird.
Quelle: Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt / ots