Deutschland

Thunberg: Kohle verbrennen ist schlimmer als deutsche Atomkraftwerke

BERLIN (AP) – Die Klimaaktivistin Greta Thunberg sagt, es wäre „ein Fehler“ für Deutschland, seine Atomkraftwerke abzuschalten, wenn das Land dafür mehr Kohle verbrennen müsste, um den Planeten zu erhitzen.

Die Bundesregierung diskutiert nun über den geplanten Ausstieg aus der Atomenergie noch in diesem Jahr, trotz der drohenden Energiekrise durch den Krieg in der Ukraine.

Thunberg, die 2018 mit ihren Solo-Protesten vor dem schwedischen Parlament eine Jugendklimabewegung inspirierte, sagte gegenüber dem deutschen öffentlich-rechtlichen Sender ARD, es sei „eine sehr schlechte Idee, sich auf Kohle zu konzentrieren, wenn diese (Atomkraft) bereits vorhanden ist“.

Aber sie räumte in dem Interview, das am Mittwoch ausgestrahlt wird, ein, dass es in Deutschland eine heftige Debatte über das Thema gegeben habe.

Auf die Frage, ob es für den Planeten besser wäre, wenn Deutschland seine drei verbleibenden Kernkraftwerke am Laufen halten würde, antwortete Thunberg: „Es kommt darauf an. Wenn wir sie bereits in Betrieb haben, halte ich es für einen Fehler, sie zu schließen, um sich auf Kohle zu konzentrieren.“

Die Äußerungen des 19-Jährigen kommen, während die deutsche Drei-Parteien-Regierungskoalition über die Möglichkeit streitet, den Atomausstieg des Landes auszusetzen.

Wirtschaftsminister Robert Habeck, Mitglied der Anti-Atom-Grünen-Partei, hat vorgeschlagen, dass zwei der Anlagen ausnahmsweise bis April betrieben werden könnten, ist aber aus Sicherheitsgründen gegen einen längeren Betrieb. Habeck hat separat genehmigt, mehrere Kohle- und Ölkraftwerke zu reaktivieren, um die Energieversorgung sicherzustellen, nachdem Russland beschlossen hat, Erdgaslieferungen nach Europa zu kürzen.

Umweltaktivisten warnen davor, dass Deutschland riskiert, seine Klimaziele zu verfehlen, indem es mehr fossile Brennstoffe verbrennt, während konservative Gesetzgeber fordern, dass die Regierung angesichts der angespannten Energiesituation, knapper werdender Vorräte und steigender Preise alle verfügbaren Mittel zur Energieerzeugung nutzen sollte.

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Quelle: APNews

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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