Am 1. Januar 2025 tritt ein neuer Tarifvertrag für die Mitarbeitenden des Uni-Klinikums Heidelberg in Kraft. Der Schritt folgt auf lange Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Klinikum, nachdem Techniker:innen im Jahr 2022 aufgrund fehlender Corona-Sonderzahlungen ihren Unmut laut geäußert hatten. Zuvor fühlten sich die Mitarbeiter:innen ungleich behandelt im Vergleich zu anderen Uni-Kliniken, da sie nicht im Tarif waren.
Die Unzufriedenheit der Mitarbeitenden führte dazu, dass sie in die Gewerkschaft Verdi eintraten, um Tarifverhandlungen einzufordern. Der Klinikumsvorstand weigerte sich zunächst, mit Verdi zu verhandeln, was die Techniker:innen dazu brachte, den Druck durch Warnstreiks, Solidaritätsaktionen und Einladungen an Stadträt:innen zu Kundgebungen zu erhöhen. Im August 2023 wurde schließlich eine Urabstimmung für einen unbefristeten Streik durchgeführt, woraufhin das Uni-Klinikum Mitte September 2023 verkündete, dass Verhandlungen mit Verdi stattfinden würden.
Details zum neuen Tarifvertrag
Während der Verhandlungen, an denen auch Irene Gölz von Verdi beteiligt war, wurde ein Tarifvertrag ausgehandelt, der ab dem 1. Januar 2025 in Kraft tritt. Gemäß den Vereinbarungen werden die Mitarbeitenden teilweise 300 Euro mehr im Monat erhalten. Zusätzlich betragen die jährlichen Sonderzahlungen (Weihnachts- und Urlaubsgeld) 75 Prozent, während im Klinikum 88 Prozent erreicht werden. Gölz betonte, dass dieser Erfolg auf dem starken Engagement der Mitarbeitenden beruht, die sich über die Jahre für ihre Rechte eingesetzt haben. Zudem erhielt der Betriebsrat der KTG im vergangenen Jahr den Mitbestimmungspreis des DGB Baden-Württemberg.
Die Rolle der Gewerkschaften in Deutschland ist entscheidend, wenn es darum geht, Arbeitnehmerinteressen zu vertreten und für bessere Löhne sowie Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Wie die Deutschen Wirtschafts Nachrichten berichteten, stiegen 2023 die Tarifvergütungen im Durchschnitt um 5,5 %, was mehr als doppelt so hoch ist wie im Vorjahr. Zudem sicherten DGB-Gewerkschaften in der laufenden Tarifrunde neue Verträge für rund 6,3 Millionen Beschäftigte, während 9,2 Millionen von früheren Vereinbarungen profitierten.