Im Stuttgarter Westen wird die Einführung des Superblocks ernst: Baustellen breiten sich aus, Straßenmalereien werden häufiger, und eine gewisse Nervosität liegt in der Luft. Mitten in diesem Geschehen lädt Kontext zur Diskussion ins Kulturzentrum Merlin ein. Die Stadt Stuttgart warnt die Bürger bereits vor möglichen Behinderungen im Rahmen des „Superblocks West“. Die bisherigen Anstrengungen, Interesse am Verkehrsversuch zu wecken, lassen noch Spielraum für Verbesserungen. Ein Plakat der Grünen wirbt für das Projekt mit den Versprechungen von „Neue Bäume, gute Luft, nette Leute“. Die Förderung von Quartieren mit wenig Verkehr soll die Lebensqualität steigern, und so entsteht um die Augustenstraße herum ein solches Quartier.
Seit Februar sind Veränderungen in der Augustenstraße und angrenzenden Straßen sichtbar, auch in der Hermannstraße, wo die Kontext-Redaktion ihren Sitz hat. Die Stadt hat graue Baumkästen aufgestellt, um das Bild der lebendigeren Straßen zu vermitteln. Die Farbe türkis markiert Bereiche, auf denen nicht mehr geparkt werden soll, um ein Bewusstsein für den Wandel zu schaffen. Nach anfänglicher Zurückhaltung parken Autofahrer jedoch vermehrt auf diesen Flächen. Das Konzept des Superblocks wird durch verkehrsberuhigte Zonen und Poller an Ecken des Blocks deutlich, die anzeigen, wo die Durchfahrt erlaubt ist.
Für Besorgte gibt es am 29. April die Möglichkeit, Baubürgermeister Peter Pätzold bei der Kontext-Diskussion im Merlin Fragen zu stellen. Neben ihm sitzen Experten wie Stadtplanerin Raquel Jaureguizar, Anwohner und Architekt Martin Schick sowie Geschäftsführerin Annette Loers vom Merlin als Vertreterin der Anwohnerinitiative zusammen mit Moderator Stefan Siller. Die Diskussion bietet Gelegenheit, tiefer in die Planung und Umsetzung des Superblocks einzutauchen und offene Fragen zu klären.