
Im Rahmen der Ermittlungen zu einem mutmaßlichen Racheakt im Zusammenhang mit dem Altbacher Handgranaten-Anschlag wird ein wichtiges Verfahren vor dem Landgericht abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft hat Jugendstrafen zwischen vier und sechs Jahren Haft für die fünf Angeklagten gefordert, während die Verteidigung mildere Urteile beantragt hat. Der Vorfall auf einem Friedhof und die nachfolgenden Ereignisse gelten als Höhepunkt der langanhaltenden Gewalt zwischen zwei rivalisierenden Banden aus der Region Stuttgart.
Laut der Staatsanwaltschaft gehörten die Männer zu einer Gruppe von 10 bis 15 Personen, die den mutmaßlichen Werfer der Handgranate nach dem Anschlag im Juni 2023 auf brutalste Weise angegriffen hatten. Sie sollen den Geflüchteten verprügelt haben, selbst als Sanitäter zu Hilfe eilten. Nach dem Vorfall wurden die fünf Männer, darunter zwei deutsche, zwei türkische und einer mit georgischer Staatsangehörigkeit, im Dezember angeklagt.
Der Hauptverdächtige, der die Handgranate geworfen hatte, wurde bereits im März zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Der Anschlag ereignete sich zwischen rivalisierenden Gruppen aus verschiedenen Regionen. Obwohl eine Eskalation mit vielen Toten verhindert wurde, wurden 15 Personen bei dem Vorfall verletzt.
Obwohl der Prozess gegen die fünf Männer fast abgeschlossen ist, stehen weitere Verdächtige im Zusammenhang mit der rivalisierenden Fehde vor Gericht. Die Gewalttaten zwischen den Gruppen im Großraum Stuttgart haben in den letzten Jahren zugenommen, jedoch hat eine konsequente Strafverfolgung zu einem Rückgang der Zwischenfälle geführt. Das Landeskriminalamt schätzt, dass mehr als 500 vorwiegend junge Menschen den rivalisierenden Gruppen angehören. Mehr als 50 Haftbefehle wurden bisher erlassen, um die Auseinandersetzungen zu beenden und die öffentliche Sicherheit wiederherzustellen.