Am 4. September 2024 äußerte sich Ruben Rupp, der wirtschaftspolitische Fraktionssprecher der AfD im baden-württembergischen Landtag, kritisch zur Einstellung der Direktverbindung zwischen Stuttgart und den USA. Er bezeichnete diese Entscheidung als ein „falsches Signal“ für die baden-württembergische Wirtschaft, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass andere deutsche Flughäfen wie Berlin weiterhin Direktflüge nach Dschidda anbieten. Rupp stellte die Frage in den Raum, warum eine Verbindung zu einem der wichtigsten Außenhandelspartner der Region gekappt wird, während die staatlichen Standortkosten seit der Pandemie deutlich gestiegen seien. Diese Entscheidung wird von der AfD als Indikator für eine verfehlte Wirtschaftspolitik wahrgenommen.
Die Streichung der Direktverbindung hat potenziell weitreichende wirtschaftliche Auswirkungen für Stuttgart und die Region Baden-Württemberg. Die USA sind für viele Unternehmen in der Region ein zentraler Markt. Die Erreichbarkeit verbessert nicht nur den Handel, sondern auch den Austausch im Bereich Innovation und Technologie. Eine Untersuchung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg zeigt, dass die Exportwirtschaft in der Region in den letzten Jahren kontinuierlich wuchs, auch bedingt durch enge wirtschaftliche Verbindungen zur US-amerikanischen Wirtschaft.
Historisch betrachtet ist Baden-Württemberg ein stark exportorientiertes Land. Im Jahr 2022 betrug der Exportüberschuss des Landes rund 19 Milliarden Euro, wobei die USA eine der wichtigsten Außenhandelsdestinationen darstellen. Im gleichen Jahr exportierte der baden-württembergische Maschinenbau Waren im Wert von über 20 Milliarden Euro in die USA. Diese Zahlen verdeutlichen die Bedeutung internationaler Verbindungen und Direktflüge für die lokale Wirtschaft.
Um den Einfluss der Streichung der Direktverbindung zu verdeutlichen, sind hier einige relevante Daten aufgeführt:
Jahr | Exportsumme nach USA (in Mrd. Euro) | Wichtige Branchen | Wirtschaftsansiedlungen (USA) in BW |
---|---|---|---|
2021 | 20,4 | Maschinenbau, Automobil, Elektrotechnik | über 300 |
2022 | 22,1 | Automobil, Maschinenbau, Chemie | ca. 350 |
2023 | geschätzt 23,5 | Technologie, Maschinenbau, Medientechnik | ca. 400 |
Die Herausforderungen im Luftverkehr könnten auch Auswirkungen auf Investitionen und die Ansiedlung neuer Unternehmen haben. Insbesondere Start-ups und technologieorientierte Unternehmen, die auf schnelle internationale Reisen angewiesen sind, könnten Stuttgart als Standort in Frage stellen. Daher ist es für die wirtschaftliche Entwicklung der Region entscheidend, dass der Luftverkehr auch in Zukunft diversifiziert und optimiert wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entscheidung gegen die Direktverbindung nach den USA nicht nur auf individueller Ebene betrachtet werden sollte. Vielmehr ist sie ein Ausdruck größerer wirtschaftlicher Zusammenhänge und könnte weitreichende Folgen für die internationale Vernetzung der Region Stuttgart und dessen Wirtschaft haben.
Quelle: AfD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg / ots