Das Erbe von Karl Rothschild und die Erinnerung an eine tragische Vergangenheit
Ein Stolperstein vor der berühmten Gmünder Tagespost erinnert an die Geschichte von Karl Rothschild und seiner Frau Nanette. Das Schicksal dieses Paares steht stellvertretend für die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte und bleibt bis heute unvergessen.
Karl und Nanette Rothschild: Ein Leben geprägt von Verfolgung und Leid
Die tragische Geschichte von Karl und Nanette begann in den oberen Geschossen der Vorderen Schmiedgasse 18, lange bevor das Gebäude zur Heimat der Gmünder Tagespost wurde. Karl, ein angesehener Viehhändler aus Buttenhausen, heiratete Nanette Kahn aus Buchau im Jahr 1904 und führte ein glückliches Leben in Schwäbisch Gmünd.
Sie wurden Eltern einer Tochter namens Helene, die später mutig genug war, vor den Grausamkeiten des Zweiten Weltkriegs zu fliehen und nach Palästina auszuwandern. Leider hatten ihre Eltern nicht das gleiche Glück.
Die Schrecken des Zweiten Weltkriegs und die Deportation nach Theresienstadt
Ab 1933 begann die Drangsalierung der jüdischen Bewohner in Gmünd, und 1937 wurden Karl und Nanette von den Märkten ausgeschlossen. Die Schrecken des Krieges zwangen sie, ihr Zuhause zu verlassen und bei Verwandten Zuflucht zu suchen. Trotz verzweifelter Bemühungen, Ausreisepapiere zu erhalten, konnten sie der Deportation nicht entgehen.
1942 wurden sie ins Konzentrationslager Theresienstadt gebracht, wo Karl schließlich im Juni 1944 starb. Nur durch eine besondere Vereinbarung zwischen Heinrich Himmler und der Schweiz konnte Nanette das Lager verlassen und Zuflucht in der Schweiz, und später bei ihrer Tochter in Tel Aviv, finden.
Die ewige Erinnerung an Karl Rothschild
Das Schicksal von Karl Rothschild und seiner Familie wird durch einen Stolperstein vor der Gmünder Tagespost lebendig gehalten. Diese Gedenktafel erinnert daran, dass auch in diesem Gebäude einst Menschen wie Karl und Nanette lebten, die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung wurden.
Ortrud Seidel hat mit ihrem Buch „Mut zur Erinnerung“ nicht nur die Geschichte der Gmünder Juden festgehalten, sondern auch das Vermächtnis von Karl Rothschild und seiner Familie bewahrt. Möge ihr Schicksal uns stets daran erinnern, die Schrecken der Vergangenheit nie zu vergessen.
– NAG