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Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz hat bei seiner Sitzung am Montag, 22. April 2024, eine Stellungnahme zu aktuellen Fragen des Lebensschutzes verfasst. In dieser Stellungnahme äußert die Bischofskonferenz große Sorge über die aktuelle Debatte zum Lebensschutz in Deutschland, insbesondere angesichts eines kürzlich veröffentlichten Berichts zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin. Die Bischofskonferenz betont die Schutzwürdigkeit des menschlichen Lebens von Anfang an bis zum natürlichen Tod und betont die Verantwortung sowohl der Bürgerinnen und Bürger als auch der staatlichen Gemeinschaft für den Schutz des Lebens. Kern dieser Haltung ist die Überzeugung, dass das Leben des Menschen von höchstem Wert ist und geschützt werden muss.
Ein weiterer zentraler Punkt der Stellungnahme bezieht sich auf das Recht auf Selbstbestimmung in der Gesellschaft und insbesondere in schwierigen Lebenssituationen wie einem Schwangerschaftskonflikt. Die Bischofskonferenz erkennt das Selbstbestimmungsrecht der Frauen an und plädiert für einen respektvollen Umgang mit der Würde der Frau. Gleichzeitig wird jedoch darauf hingewiesen, dass auch das ungeborene Kind im Mutterleib als schutzwürdig betrachtet werden muss.
Die Haltung der katholischen Kirche zum Schutz des menschlichen Lebens gründet in der Überzeugung, dass Gott ein Freund des Lebens ist und die Heiligkeit des Lebens betont. Daher spricht sich die Kirche gegen die Abtreibung aus und setzt sich stattdessen für einen respektvollen und schützenden Umgang mit ungeborenem Leben ein. Die Bischofskonferenz unterstreicht die Bedeutung des bestehenden rechtlichen Rahmens in Deutschland, der einen Ausgleich zwischen den Rechten der schwangeren Frau und dem Lebensschutz des ungeborenen Kindes sucht.
Abschließend betont die Stellungnahme die wichtige Rolle der Gesellschaft bei der Verbesserung der Rahmenbedingungen für schwangere Frauen, um Schwangerschaftskonflikte zu vermeiden oder zu entschärfen. Zudem wird eine kritische Position zu neuen Techniken in der Fortpflanzungsmedizin wie Eizellspenden und Leihmutterschaft eingenommen, da hier ethische und medizinische Fragen aufgeworfen werden. Die Bischofskonferenz fordert den Gesetzgeber auf, die aktuellen gesetzlichen Regelungen beizubehalten und weitere Diskussionen ethischer Fragestellungen konstruktiv zu begleiten.