Im zweiten Quartal 2024 haben sich die Investmentmärkte weiter belebt und der Gesamtumsatz mit gewerblichen Immobilien beläuft sich im ersten Halbjahr auf 12,2 Mrd. EUR, was einem Ergebnisplus von rund einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das Transaktionsvolumen im Portfoliosegment hat sich sogar mehr als verdoppelt. Beim Umsatz mit Wohnimmobilien ab 30 Einheiten liegen die Investitionen rund 25 % höher als im Vorjahreszeitraum. Der Gesamtumsatz des deutschen Marktes beläuft sich auf 15,5 Mrd. EUR. Diese Entwicklung wurde von BNP Paribas Real Estate analysiert.
Die wichtigsten Ergebnisse sind:
– Der gewerbliche Investmentumsatz liegt mit gut 12,2 Mrd. EUR 34 % höher als im Vorjahr und reiht sich auf dem Niveau der Jahre 2011 bis 2013 ein.
– 78 % (9,47 Mrd. EUR) des Umsatzes entfallen auf Einzeldeals, während Portfolioverkäufe insgesamt 2,74 Mrd. EUR ausmachen.
– Bei den Assetklassen führen Retail-Investments mit gut 3,6 Mrd. EUR vor Logistik-Investments mit rund 2,8 Mrd. EUR und Büroobjekten mit gut 2,2 Mrd. EUR.
– Berlin liegt mit 2,03 Mrd. EUR an der Spitze der deutschen A-Standorte.
– Der Marktanteil ausländischer Investoren ist auf 38 % gestiegen.
– Es wurden knapp 520 erfasste Transaktionen (nur im Gewerbesektor) registriert.
Die Struktur des Investmentumsatzes zeigt, dass Einzelhandelsobjekte das Feld anführen und mit einem Umsatz von gut 3,6 Mrd. EUR fast 30 % zum Gesamtumsatz beitragen. Logistikobjekte belegen den zweiten Platz, während Büroobjekte mit gut 2,2 Mrd. EUR nur einen Anteil von 18 % haben.
Der Umsatz mit Portfolios hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt und liegt bei über 2,7 Mrd. EUR. Ein Grund dafür ist das gestiegene Interesse ausländischer Käufer. Etwa zwei Drittel des investierten Kapitals stammen aus dem Ausland.
Die deutschen A-Standorte haben mit knapp 6,5 Mrd. EUR zum Gesamtumsatz beigetragen, was 59 % höher ist als im Vorjahr. Von diesen Standorten konnte nur Stuttgart das Vorjahresergebnis nicht übertreffen. Berlin führt mit einem Umsatz von gut 2,03 Mrd. EUR, gefolgt von München mit knapp 1,48 Mrd. EUR und Frankfurt mit 852 Mio. EUR.
Die Spitzenrenditen haben sich stabilisiert und liegen weiterhin bei 4,36 % für Büros im Durchschnitt der A-Standorte. Bei Logistikimmobilien sind es 4,25 % und bei innerstädtischen Geschäftshäusern 3,76 %.
Die Perspektiven der deutschen Investmentmärkte werden durch das Spannungsfeld von langsameren Einflussparametern und einer Aufhellung der Stimmung auf den Investmentmärkten bestimmt. Eine Erholung der Märkte wird erwartet, aber eine signifikante Steigerung des Investmentvolumens ist erst zu erwarten, wenn die Zinsen gesenkt werden und sich die Finanzierungskonditionen verbessern.
Zusammenfassend erwarten Experten eine sukzessive Erholung der Investmentmärkte im zweiten Halbjahr 2024, wobei das Interesse an anderen Assetklassen weiter zunehmen wird. Eine Prognose im aktuellen Umfeld ist jedoch schwierig. Marcus Zorn, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland, schätzt ein Umsatzplus von 25 bis 30 %. Die Spitzenrenditen sollen stabil bleiben, aber eine leichte Renditekompression Anfang 2025 nicht ausgeschlossen werden.
Quelle: BNP Paribas Real Estate.
Quelle: BNP Paribas Real Estate Holding GmbH / ots
