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Spanien vor unsicherer Wahlnacht: Machtwechsel möglich

Spanien steht vor einer schwierigen Parlamentswahl, bei der eine Niederlage für die Minderheitsregierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez absehbar ist. Die Konservativen haben gute Chancen, stärkste Kraft zu werden, aber das Ergebnis ist noch nicht eindeutig. Im Vorfeld der Wahl haben sich die Kandidaten inszenierter Gelassenheit hingegeben und versucht, trotz der Hitze und der hohen Temperaturen Ruhe zu bewahren. Sánchez war mit dem Mountainbike unterwegs, sein Herausforderer Alberto Nuñez Feijóo beim Spaziergang und Yolanda Díaz beim Aperitif mit Freunden und im Kino.

Mehr als 37 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen, darunter auch über 1,6 Millionen Erstwähler. Die logistische Herausforderung der Wahl wird durch die Hitze zusätzlich erschwert. In vielen Wahllokalen wurden Ventilatoren und Wasserflaschen bereitgestellt, um den Wahlvorgang für Wähler und Wahlhelfer erträglicher zu machen. Bereits 2,5 Millionen Stimmen wurden per Briefwahl abgegeben, der höchste Wert seit den Parlamentswahlen 2008.

Die Frage, ob der Wahlsieger auch regieren kann, stellt sich in dieser Wahl besonders. Keine der Parteien konnte in den Umfragen eine alleinige Mehrheit erreichen. Die konservative Volkspartei (PP) kommt in keiner Erhebung auf mehr als 156 Sitze im Kongress, für eine absolute Mehrheit sind jedoch mindestens 176 Sitze erforderlich. Für eine Regierungsbildung könnte die PP auf die Rechtsaußenpartei VOX angewiesen sein, was für den Spitzenkandidaten Feijóo undenkbar ist.

Auf der linken Seite ziehen Pedro Sánchez und Noch-Arbeitsministerin Yolanda Díaz gemeinsam in den Wahlkampf und möchten weiter zusammen regieren. Auf ihrer Liste „Sumar“ fehlt jedoch ausgerechnet die bisherige Gleichstellungsministerin Irene Montero, die für eine missglückte Reform des Sexualstrafrechts verantwortlich gemacht wird. „Sumar“ könnte am Ende ein Zünglein an der Waage sein, da sie sich derzeit ein enges Rennen mit VOX um Platz drei liefern.

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Der Wahlausgang ist also alles andere als klar vorhersehbar. Falls keine der möglichen Konstellationen für eine stabile Regierung reicht, könnte es zu erneuten Wahlen kommen. Spanien hat eine Geschichte von politischem Chaos nach den Wahlen.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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