
Bei den kürzlich abgehaltenen Wahlen in Guatemala hat die sozialdemokratische Semilla-Partei überraschend die Stichwahl erreicht und den langjährigen regierenden »Pakt der Korrupten« geschwächt.
Die Semilla-Partei, unter der Führung von Thelma Aldana, der ehemaligen Generalstaatsanwältin Guatemalas, hat es geschafft, sich gegen alle Erwartungen gegen eine Vielzahl von etablierten politischen Parteien durchzusetzen. Aldana ist für ihre harte Haltung gegen Korruption bekannt und hat den Kampf gegen dieses weitverbreitete Problem in Guatemala zu einer ihrer Prioritäten gemacht.
Der »Pakt der Korrupten« ist eine Gruppe von Politikern, die seit langem die Regierungsgeschäfte in Guatemala kontrollieren und von zahlreichen Korruptionsvorwürfen betroffen sind. Die Wählerinnen und Wähler haben jedoch genug von dieser Situation und sind auf der Suche nach einer neuen Führung, die effektiver gegen Korruption vorgeht.
Die Präsidentschaftswahlen in Guatemala sind vom Skandal um den ehemaligen Präsidenten Otto Pérez Molina überschattet worden. Pérez Molina trat 2015 wegen Korruptionsvorwürfen zurück und befindet sich derzeit vor Gericht. Sein Fall hat das Bewusstsein für Korruption in der Politik in Guatemala geschärft und die Menschen dazu veranlasst, nach einer neuen politischen Alternative zu suchen.
Die Semilla-Partei hat sich als solche Alternative präsentiert und versprochen, gegen Korruption vorzugehen und die soziale Ungerechtigkeit im Land anzugehen. Ihr überraschender Erfolg in der ersten Wahlrunde hat gezeigt, dass die Wählerschaft ihren Forderungen nach Veränderung zustimmt.
In der Stichwahl wird die Semilla-Partei gegen die Vamos-Partei von Alejandro Giammattei antreten, der als konservativer Kandidat gilt. Die Wählerinnen und Wähler haben nun die Möglichkeit, zwischen Kontinuität und Veränderung zu wählen. Während die Vamos-Partei den »Pakt der Korrupten« unterstützt und eine ähnliche Politik wie ihre Vorgänger verfolgt, hat die Semilla-Partei eine klare Botschaft der Veränderung und des Kampfes gegen Korruption.
Die Stichwahl wird am 11. August stattfinden und die Entscheidung darüber bringen, wer die Führung des Landes übernehmen wird. Die Wählerinnen und Wähler hoffen, dass die Wahl eine Wende in der Geschichte Guatemalas darstellen wird und dass die neue Regierung effektiv gegen Korruption und soziale Ungerechtigkeit vorgehen wird. Der Erfolg der Semilla-Partei ist ein Zeichen dafür, dass die Menschen Veränderung wollen und bereit sind, für sie zu kämpfen.