Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat im vergangenen Jahr einen besseren Schutz bei Hitzewellen angekündigt. Die „Apotheken Umschau“ fragt nun, was sich seitdem getan hat. Eine aktuelle Studie der Universitäten Mainz und Cambridge kommt zu dem Ergebnis, dass der Sommer des Jahres 2023 in nördlichen Ländern der heißeste seit 2000 Jahren war.
Extreme Temperaturen während der Hitzewellen machen vielen Menschen zu schaffen, insbesondere in den Städten. Ältere Menschen, kleine Kinder und Obdachlose sind besonders betroffen. Hitzewellen können sogar lebensbedrohlich sein, wie das Robert-Koch-Institut berichtet, das im vergangenen Jahr rund 3200 hitzebedingte Sterbefälle verzeichnete.
Angesichts dieser Zahlen steht die Politik unter Druck. Im vergangenen Sommer legte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach einen Hitzeschutzplan für Deutschland vor. Allerdings stecken viele dieser Maßnahmen noch in der Planungsphase fest.
Im November wurde eine Roadmap für den Sommer 2024 veröffentlicht. Der Minister und Vertreter aus Bund, Ländern und Kommunen haben darin konkrete Ziele für den Hitzeschutz festgelegt. Das Papier dient als Arbeits- und Planungsgrundlage und soll in diesem Sommer umgesetzt werden. Es wird außerdem geprüft, ob der Hitzeschutz in Zukunft im Präventionsgesetz verankert werden kann.
Bisher gibt es keinen bundesweit verpflichtenden Standard für den Hitzeschutz im öffentlichen Raum. Die Umsetzung der Maßnahmen liegt in den Händen der Kommunen. Viele Städte sind bereits aktiv geworden. Stuttgart, Erfurt, Bremen, Düsseldorf, Wiesbaden und Dresden haben beispielsweise ein Hitzetelefon, Flyer oder eine spezielle Internetseite eingerichtet, um die Bürger über den richtigen Umgang mit Hitze zu informieren. Berlin, Stuttgart, Potsdam und Düsseldorf haben zudem kühle Orte auf einer Karte ausgewiesen, darunter schattige Grünanlagen, Wasserspielplätze, Bademöglichkeiten und klimatisierte Gebäude wie Museen und Bibliotheken. Stuttgart plant außerdem den Einsatz eines gekühlten Hitze Busses.
In Hannover werden Einrichtungen finanziell unterstützt, um Wohnungslosen Trinkwasser und Sonnenschutz zur Verfügung zu stellen. Obdachlose dürfen außerdem Tunnelstationen zur Abkühlung nutzen. In Erfurt gewähren Kirchen Obdachlosen an heißen Sommertagen Eintritt. Viele Landeshauptstädte wie Bremen, Erfurt, Dresden, Düsseldorf und Wiesbaden setzen zudem auf den Ausbau von Trinkwasserbrunnen an öffentlichen Plätzen. In Düsseldorf werden bei Sportveranstaltungen zusätzlich Nebelduschen aufgestellt.
Einige Städte haben Pläne zur Begrünung und zur Entschuttung von Flächen, beispielsweise Düsseldorf und Dresden. Hannover arbeitet mit mobilem Grün, das in großen Kübeln an Orten aufgestellt werden kann, an denen eine dauerhafte Bepflanzung nicht möglich ist.
Nur wenige Städte haben bisher einen strukturierten Hitzeaktionsplan erstellt. Hamburg, Kiel, Dresden, Potsdam, Erfurt und Magdeburg befinden sich noch in der Planungsphase. Bremen plant, der Politik noch in diesem Sommer einen fertigen Hitzeaktionsplan zur Abstimmung vorzulegen.
Die vollständige Version der Pressemitteilung sowie weitere Informationen zur aktuellen Studie der Universitäten Mainz und Cambridge finden Sie unter www.a-u.de.
Quelle: Wort & Bild Verlagsgruppe – Gesundheitsmeldungen / ots