2024 war ein bewegtes Jahr in der Region Bodensee-Oberschwaben, das von zahlreichen Ereignissen geprägt wurde. Zu Beginn des Jahres fand in Weingarten ein dreitägiges Narrentreffen statt, das das 100-jährige Bestehen der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte feierte. Im Fall der vermissten Jasmin M. aus Eigeltingen wurde ihr Ex-Freund zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt, während die Leiche der 21-Jährigen nicht gefunden wurde.
Im Februar kam es in Biberach zu massiven Protesten von Landwirten, was zur Absage des Politischen Aschermittwochs der Grünen führte. Die Staatsanwaltschaft Ravensburg ermittelte gegen 65 Personen wegen dieser Proteste und es wurden 42 Strafbefehle erlassen. Anfang März zog ein Lichterfest in Ravensburg, das rund 35.000 Besucher anzog, Sicherheitskritik auf sich. Ferner ermittelte die Staatsanwaltschaft im Klinikum Friedrichshafen gegen fünf Ärzte wegen der Vorwürfe einer verstorbenen Oberärztin.
Wichtige Zwischenfälle und Veranstaltungen
Im Juli wurde ein Chefarzt des Klinikums entlassen, woraufhin rechtliche Auseinandersetzungen über seine Kündigung folgten. Außerdem stellte Lufthansa am 30. März die Flüge von und nach Frankfurt am Bodensee-Airport ein. Im April erlitt ein vierjähriges Mädchen in Wangen einen Messerangriff durch einen Mann, der als schuldunfähig eingestuft wurde.
Die Klosterinsel Reichenau feierte ihr 1.300-jähriges Bestehen mit zahlreichen Veranstaltungen, unter anderem durch eine Sonderausstellung über Gewalt, Verbrechen und Folter, in der Historiker Rainer Brüning über Verbrechen im 15. und 16. Jahrhundert sprach. Diese Ausstellung, die im Generallandesarchiv Karlsruhe stattfand, beleuchtete die Gerichtsbarkeit des Klosters Reichenau und die Ungerechtigkeiten des damaligen Rechtssystems. Dabei wurden über 150 Kriminalfälle, dokumentiert im sogenannten Malefizbuch, wie auch brutale Strafen und die Behandlung von Verurteilten behandelt, wie die Thurgauer Zeitung berichtete.
Im August wurde in Tettnang ein Weltrekord im Anstoßen aufgestellt, während ein Großbrand in Konstanz im selben Monat einen Sachschaden von etwa 15 Millionen Euro verursachte. Im September begannen in der Region Bauarbeiten für einen neuen Wandersteg in der Marienschlucht und der invasive Stichling im Bodensee schien plötzlich verschwunden zu sein. Ein geplanter Aussichtsturm im Wurzacher Ried wird als Steuerverschwendung kritisiert.