Sindelfingen

Sindelfingen und die Ostfriesen: Ein Arbeitskräfte-Märchen der 80er

Vor 40 Jahren unternahm die Stadt Sindelfingen eine gezielte Anwerbung von Arbeitskräften aus Ostfriesland, um dem Arbeitskräftemangel, der infolge eines langen Streiks bei Daimler-Benz auftrat, entgegenzuwirken. Der Zeitraum dieser Initiative erstreckte sich von 1984 bis 1989. Hunderte Norddeutsche wurden in dieser Zeit angeworben, um die durch die Abwesenheit von Arbeitern mit Migrationshintergrund entstandenen Produktionsausfälle zu kompensieren.

Der Streik, der von den Daimler-Angestellten in Zusammenarbeit mit der IG Metall organisiert wurde, dauerte insgesamt sieben Wochen und wurde hauptsächlich von der Forderung nach einer 35-Stunden-Woche geprägt. Laut Berichten von [Stuttgarter Nachrichten](https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.als-sindelfingen-vor-40-jahren-um-ostfriesen-warb-aus-dem-armenhaus-in-die-reichste-stadt-deutschlands-und-wieder-zurueck.48fc4e4c-67dc-46b2-8539-452a12fe7025.html) und [Krzbb](https://www.krzbb.de/inhalt.als-sindelfingen-vor-40-jahren-um-ostfriesen-warb-aus-dem-armenhaus-in-die-reichste-stadt-deutschlands-und-wieder-zurueck.48fc4e4c-67dc-46b2-8539-452a12fe7025.html) arbeiteten die Ostfriesen in Sindelfingen, um die liegengebliebene Arbeit der zurückgekehrten Arbeiter zu erledigen. Viele dieser Arbeiter hatten während des Streiks ihre Heimatländer verlassen.

Hintergründe der Anwerbung

Die Anwerbung der Ostfriesen war eine Reaktion auf die erhebliche Personalnot, die aus den Produktionsausfällen im Daimler-Werk resultierte. Abgesehen von der Rekrutierung aus Norddeutschland wurde die Suche nach Arbeitskräften nicht nur lokal, sondern bundesweit intensiviert, da die Betriebsabläufe durch den Streik stark beeinträchtigt waren. Die Stadt Sindelfingen positionierte sich auf diese Weise, als die Reichste Stadt Deutschlands zu gelten und gleichzeitig die anstehenden Herausforderungen zu meistern.

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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