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SHG-Klinik in Merzig meldet Insolvenz an: Sanierung im Schutzschirmverfahren geplant

Titel: SHG-Klinik in Merzig meldet Insolvenz an – Sanierungsbemühungen im Schutzschirmverfahren

Am Nachmittag wurden die Mitarbeiter der SHG-Klinik in Merzig über die Insolvenz des Krankenhauses informiert. Die Klinik wird versuchen, ihre Finanzprobleme durch ein Schutzschirmverfahren zu lösen. Dies bedeutet, dass der Krankenhausbetrieb vorerst unverändert weitergeführt werden soll und das Personal vorerst gehalten wird, während Sanierungsmaßnahmen unternommen werden.

Die finanzielle Schieflage des Klinikums in Merzig besteht schon seit Jahren. Die gestiegenen Personalkosten, die hohen Energieausgaben und die ausgelaufenen Bundes-Fördermittel haben die Situation verschärft. Zudem beläuft sich die Belegung der Betten auf einem niedrigeren Niveau als erwartet. Der Sprecher der Klinik erwähnte auch den Abgang einiger Ärzte aus der Psychiatrie, was zu Schwierigkeiten bei der Patientenversorgung führte und die Klinik zwang, teure Leih-Ärzte einzustellen.

Der Insolvenzverwalter Jens Lieser erklärte, dass das Klinikum Merzig ähnliche Probleme wie viele andere Kliniken in Deutschland habe. Durch das Schutzschirmverfahren würden die notwendigen Sanierungsschritte eingeleitet. Die Mitarbeiter werden weiterhin ihre Lohn- und Gehaltszahlungen erhalten, teilweise über das Insolvenzgeld, später dann wieder direkt vom Klinikum. Die Patienten sollen ordnungsgemäß behandelt werden und der Klinikbetrieb soll ungestört weiterlaufen.

Gesundheitsminister Magnus Jung betonte, dass die Insolvenz keine Schließung bedeute. Vielmehr solle der Blick nach vorne gerichtet und der Betrieb weitergeführt werden. Das Land stellt zusätzlich 50 Millionen Euro zur Investitionsförderung im Doppelhaushalt 2024/2025 bereit. Der Landkreis und der Bund sind ebenfalls dazu aufgefordert, Lösungen zur Unterstützung des Krankenhauses zu finden. Jung fordert den Bund auf, vor der bevorstehenden Krankenhausreform zusätzliche Mittel zur Betriebskostenfinanzierung der Krankenhäuser bereitzustellen.

Lieser sieht das Schutzschirmverfahren als Chance für die SHG-Klinik in Merzig. Innerhalb dieses Verfahrens können Sanierungsmechanismen wirksam werden, die außerhalb des Verfahrens nicht möglich wären. Der Erhalt der Klinik steht nicht zur Debatte, sondern es geht darum, wie die Sanierung erfolgen kann.

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Die Mitarbeiter haben die Nachricht von der Insolvenz ruhig aufgenommen und sind bereit, aktiv an den Bemühungen zur Rettung der Klinik mitzuwirken.

Quelle: SR.de

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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