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Schwäbisch Gmünd feiert 13. Internationales Schattentheaterfestival

Vom 11. bis 17. Oktober 2024 findet in Schwäbisch Gmünd das 13. Internationale Schattentheaterfestival unter der neuen Leitung von Iris Meinhardt statt, bei dem rund 100 Künstler aus 13 Ländern digitales und traditionelles Schattentheater in vielfältigen Formaten präsentieren, um die kulturelle Bedeutung dieses Genres zu fördern und einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Vom 11. bis zum 17. Oktober findet in Schwäbisch Gmünd das 13. Internationale Schattentheaterfestival statt. In diesem Jahr wird die Veranstaltung, die im Zeichen des Schattentheaters steht, ein besonderes Augenmerk auf digitale Innovationen legen. Unter der neuen Leitung von Iris Meinhardt können die Besucherinnen und Besucher nicht nur traditionelle Aufführungen erleben, sondern auch Formate, die durch moderne Technologien bereichert werden.

Das Festival wird rund 100 Akteure aus 13 verschiedenen Ländern versammeln und hat sich damit den Titel „internationale Hauptstadt des Schattentheaters“ erarbeitet, wie Oberbürgermeister Richard Arnold bei der Vorstellung des Programms betonte. Die Veranstaltung ist als kulturelles Highlight der Region konzipiert und soll das Schattentheater als Kunstform ins Licht rücken, eine lange Zeit vernachlässigte Disziplin innerhalb des Theaters.

Digitale Erweiterung der Performance

Die neue Festivalleiterin Iris Meinhardt bringt frischen Wind in die Veranstaltung. Ihre Vision umfasst auch den Einsatz digitaler Medien. Ein Beispiel dafür ist die Schatten-Schnitzeljagd, die Besucher mit Hilfe von plakativen Hinweisen und einer speziellen Augmented-Reality-App durchführen können. Diese neue Art, das Schattentheater zu erleben, soll sowohl jüngere als auch technikaffine Zuschauer ansprechen.

Eine weitere spannende Attraktion ist „Aqua Alta – Crossing the Mirror“ aus Frankreich, bei dem das Publikum interaktiv durch ein Pop-up-Buch zu einer virtuellen Tanzperformance geführt wird. Auch eine Installation namens „zo-on“ wird beim Festival zu sehen sein, in der Besucher durch ein spezielles Gerät in andere Dimensionen eintauchen können.

Kulturelle Vielfalt und Familienprogramm

Die Vielfalt der Aufführungen reicht jedoch weit über die digitale Ebene hinaus. Die Produktion „Sous le table – Unterm Tisch“ richtet sich beispielsweise an die jüngsten Zuschauer ab sechs Monaten. Hier können Eltern mit ihren Kleinen in eine Fantasiewelt abtauchen, die die Vorstellungskraft anregt und den Kindern ermöglicht, die Wunder der Schatten von einer ganz neuen Perspektive aus zu betrachten.

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Für ältere Kinder ab fünf Jahren wird der Klassiker „Tischlein deck dich“ angeboten, bei dem die jungen Zuschauer nicht nur eine Geschichte erleben, sondern auch aktiv teilnehmen und einen Apfelkuchen backen können. Solche interaktiven Formate sollen die Begeisterung für das Theater wecken, bevor Kinder in die digitale Welt eintauchen.

Das Festival wird zudem mit fast 50 Vorstellungen von insgesamt 20 unterschiedlichen Produktionen sowie fünf Workshops für Fachpublikum aufwarten. Darüber hinaus werden einige namhafte Ensembles aus verschiedenen Ländern, darunter Australien, Japan und Brasilien, erwartet. Diese globale Besetzung sorgt für ein abwechslungsreiches und qualitativ hochwertiges Programm.

Auf dem Programm steht unter anderem „Matin“ aus Belgien, ein Stück, das von der verstorbenen Festivalleiterin Sybille Hirzel maßgeblich angestoßen wurde. Die Erzählung wird im Congress-Centrum Stadtgarten mit Trapez und Livemusik in Szene gesetzt, während am Sonntag „Cassandra“ des Teatro Cioco Vita aus Italien zu sehen sein wird, das bereits in der Vergangenheit das Gmünder Publikum begeistern konnte.

Ein weiteres Highlight ist der Vortrag von Karen Smith, der Präsidentin des Schattentheater-Weltverbandes UNIMA, die erstmals in Schwäbisch Gmünd zu Gast ist. Mit solchen Impulsen und dem Fokus auf unterschiedlichste künstlerische Ausdrucksformen setzt das Festival ein starkes Zeichen für die Bedeutung des Schattentheaters in der Kulturlandschaft.

Insgesamt zeigt das Festival das Potenzial, das in dieser Kunstform liegt, und bietet sowohl alte als auch neue Perspektiven auf das Schattentheater. Die Initiativen zur Förderung des Genres und die Einbeziehung innovativer Technologien machen diese Ausgabe des Festivals zu etwas ganz Besonderem.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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