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Angehende Gymnasiallehrer in Stuttgart haben eine Putzaktion für Stolpersteine ins Leben gerufen, die unter dem Namen „Refis gegen rechts“ bekannt ist. Diese Aktion findet in der Zeit vor der Bundestagswahl statt und hat das Ziel, ein starkes Zeichen gegen Geschichtsvergessenheit und für demokratische Werte zu setzen. Die Initiative wurde von den Referendarinnen Tabea Booz, Clarissa Oesterle und Sina Ullrich initiiert und wird von Karin Winkler, der Direktorin des Seminars für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte in Stuttgart, sowie Claudia Rugart, der Schulpräsidentin des Regierungsbezirks Stuttgart, unterstützt.
Rund zwei Dutzend Referendare und Ausbilder nahmen an der Aktion teil, bei der einige der insgesamt 1053 Stolpersteine in Stuttgart gereinigt wurden. Diese Stolpersteine gedenken der Opfer des Nationalsozialismus. Die dabei verwendete Putzanleitung stammt von der Homepage der Stuttgarter Stolperstein-Initiativen, da die Messingplatten der Stolpersteine regelmäßige Pflege benötigen, um die Namen der Opfer leserlich zu halten. Während der Aktion stimmte Tabea Booz ein selbst verfasstes Lied mit dem Titel „Mach den Mund auf!“ an. Sina Ullrich betonte die Bedeutung von Werten wie Demokratie, Menschenrechten und Toleranz und warnte vor dem Einfluss rechtsextremer Kräfte sowie der Relativierung nationalsozialistischer Verbrechen, wie [Stuttgarter Nachrichten](https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.erinnerungskultur-in-stuttgart-angehende-lehrer-bringen-stolpersteine-zum-glaenzen.53e4efd1-9961-4b57-94aa-1ca3fee9f6a4.html) berichtete.
Die Rolle der Stolpersteine und Gedenkstätten
Die Stolpersteine sind ein wichtiges Element der Erinnerungskultur in Deutschland. Sie sind kleine Gedenktafeln aus Messing, die im Boden verlegt sind und an Personen erinnern, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. Diese Steine liegen meist vor der letzten Wohnung der jeweiligen Person und wurden vom Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen. Weltweit sind über 75.000 Stolpersteine in mehr als 20 Ländern verlegt, um die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten.
Die Bedeutung des Wissens über die Zeit des Nationalsozialismus kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die NS-Zeit gehört zur Geschichte Deutschlands, und es ist von grundlegender Wichtigkeit, dass die Gräueltaten, die viele Menschen erleiden mussten, nicht in Vergessenheit geraten. Gedenkstätten spielen eine entscheidende Rolle als Orte des Erinnerns und Lernens. Sie befinden sich oft an Orten, wo die Verbrechen stattfanden, und ermöglichen den Trauernden, ihrer Opfer zu gedenken. Ein Beispiel ist die T4-Gedenkstätte in Berlin, an der viele Familien von Opfern aktiv für das Gedenken eintreten. Diese Initiative und die Stolpersteine erinnern uns an die Bedeutung von Menschlichkeit, Menschenwürde und Toleranz, um zukünftige Verbrechen zu verhindern, wie [bpb.de](https://www.bpb.de/themen/politisches-system/politik-einfach-fuer-alle/508038/gedenkstaetten-und-erinnerungsarbeit/) darstellt.