In einem aufsehenerregenden Prozess am Landgericht Ulm wird gegen einen 23-jährigen ehemaligen Schüler wegen des versuchten Totschlags an einem Lehrer verhandelt, der im Februar schwer verletzt wurde. Der mutmaßliche Täter soll den Lehrer, damals 34 Jahre alt, mit einem Baseballschläger-ähnlichen Gegenstand gezielt auf den Kopf geschlagen haben, was ihn ins Krankenhaus brachte und mit lebensgefährlichen Verletzungen zurückließ. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angriff aus Rache für vermeintliche Missbrauchsvorwürfe gegen den Lehrer erfolgt ist, die aktuell in einem separaten Verfahren untersucht werden, wie die Südkurier berichtete.
Ein Prozess voller Fragen
Der Prozess begann vor den Augen der Öffentlichkeit, doch der Lehrer selbst war am ersten Tag der Verhandlung nicht anwesend. Anwesend waren hingegen die Anwälte des Angeklagten und mehrere Zeugen, darunter ein Anwohner, der den Vorfall beobachtete. Die Staatsanwaltschaft betonte, dass der Beschuldigte die Tat begangen habe, wobei er bewusst in Kauf nahm, dass das Opfer sterben könnte. Der Anwalt des Angeklagten hingegen erklärte, dass sein Mandant seine Unschuld beteuert und als Grund für die fehlenden Beweise die einseitige Ermittlung der Staatsanwaltschaft anführt. Wie die Passauer Neue Presse berichtet, blieb die Frage des Tatmotivs im Raum stehen, da der Lehrer bereits seit 2021 Missbrauchsvorwürfen ausgesetzt war, die jedoch nicht zu einer Anklage führten.
Insgesamt sollen bis Mitte Dezember mehr als 30 Zeugen im Verfahren aussagen, was den Prozess zu einem bedeutenden Schauplatz für die Aufklärung der Hintergründe und möglichen Motive hinter dieser brutalen Tat macht. Der Angeklagte befindet sich in Untersuchungshaft und könnte bei einer Verurteilung mehrere Jahre hinter Gittern verbringen. Bis auf weiteres gilt die Unschuldsvermutung, während die Ermittlungen weiterhin Fragen aufwerfen und die Situation angespannt bleibt.