Die Sanierung der Riedbahn-Strecke zwischen Mannheim und Frankfurt ist ein Meilenstein für die Deutsche Bahn. In einem völlig neuen Verfahren sollen innerhalb von nur fünf Monaten umfassende Arbeiten an Gleisen, Oberleitungen, Signalen, Weichen und Bahnhöfen durchgeführt werden. Dieses ehrgeizige Projekt ist Teil eines größeren Plans der Deutschen Bahn, bis 2030 insgesamt 40 stark frequentierte Strecken zu sanieren.
Die offizielle Startveranstaltung in Gernsheim mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing und baden-württembergischem Verkehrsminister Winfried Hermann markiert den Beginn dieser Generalsanierung. Wissing verglich die Herausforderung mit dem Versuch, mit einem Oldtimer im Taxi-Betrieb zu bestehen – eine enorme Belastung mit hoher Erwartungshaltung.
Während der fünfmonatigen Sperrung der Riedbahn-Strecke müssen Fern- und Güterverkehr umgeleitet werden, was zu einer Verlängerung der Reisezeit um etwa 30 Minuten führen kann. Im Nahverkehr kommen 150 Ersatzbusse zum Einsatz, um die Pendler zuverlässig zu befördern. Die Deutsche Bahn ist optimistisch, die Sanierungskosten von rund 1,3 Milliarden Euro einzuhalten und den straffen Zeitplan zu bewältigen.
Der Fahrgastverband Pro Bahn äußerte Bedenken bezüglich des knappen Zeitpuffers und möglicher unvorhergesehener Probleme während der Sanierung. Es bleibt abzuwarten, ob das gut durchdachte Konzept der Deutschen Bahn den Praxistest bestehen wird und ob die Fahrgäste ausreichend informiert und geführt werden, um die Ersatzbusse effizient nutzen zu können.
Die Sanierung der Riedbahn-Strecke zwischen Mannheim und Frankfurt ist nicht nur ein technisches Projekt, sondern auch eine logistische und kommunikative Herausforderung. Die Bewältigung dieses Vorhabens wird nicht nur einen besseren Zugverkehr ermöglichen, sondern auch zeigen, wie zukünftige Infrastrukturprojekte effizient umgesetzt werden können.
– NAG