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Rottweil baut Deutschlands teuerstes Gefängnis für 500 Häftlinge!

In Rottweil, Baden-Württemberg, entsteht derzeit ein Gefängnis der Superlative: Die neue Justizvollzugsanstalt (JVA) wird mit einem Budget von 280 Millionen Euro das teuerste Gefängnis Deutschlands. Auf einer beeindruckenden Fläche von 25.000 Quadratmetern wird Platz für bis zu 500 Häftlinge geschaffen. Wenn alles nach Plan verläuft, soll die Einrichtung im Jahr 2027 in Betrieb genommen werden, wie [Baden-Württemberg.de](https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/justizvollzug-wird-durch-neubau-in-rottweil-gestaerkt) berichtet.

Die Entscheidung für Rottweil als Standort fiel nicht zufällig. Der ehemalige Justizminister Rainer Stickelberger erklärte, dass die Nähe zu mehreren Landgerichten sowie die hervorragende Verkehrsanbindung entscheidend waren. Diese Faktoren erleichtern Besuche von Angehörigen und die Transporte zu Gerichtsterminen erheblich. Die alte JVA in Rottweil sowie die Außenstellen in Villingen-Schwenningen, Waldshut-Tiengen und Oberndorf werden nach der Eröffnung geschlossen, was die Notwendigkeit einer modernen Einrichtung unterstreicht, wie [Südkurier](https://www.suedkurier.de/region/schwarzwald/schwarzwald-baar-kreis/75-wochen-baustelle-wie-sehen-uns-im-super-knast-in-rottweil-um?art372502,12230638?womort=Rottweil) berichtet.

Ein Bauprojekt der Extraklasse

Die Bauarbeiten haben im Juni 2023 begonnen, und bereits jetzt zeigt sich das enorme Ausmaß des Projekts. Mit 18 Nutzungsbereichen und einer Gesamtnutzfläche von über 25.000 Quadratmetern wird die neue JVA nicht nur den aktuellen Anforderungen gerecht, sondern auch zukunftssichere Standards setzen. Der Bau wird mit modernster Technik ausgestattet, um sowohl die Sicherheit als auch die Arbeitsbedingungen für das Personal zu verbessern und gleichzeitig den Inhaftierten angemessene Behandlungs- und Betreuungsangebote zu bieten.

Die ursprünglichen Baukosten von 120 Millionen Euro haben sich aufgrund gestiegener Material- und Energiekosten, unter anderem durch den Ukraine-Konflikt, auf 280 Millionen Euro erhöht. Dies verdeutlicht die Herausforderungen, die mit solch einem Großprojekt verbunden sind.

Ökologische Verantwortung und moderne Technik

Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt des Neubaus ist das Augenmerk auf ökologische Nachhaltigkeit. Die Planung sieht vor, dass die JVA die aktuellen Gebäudeenergiestandards um 30 Prozent übertreffen wird. Geplant sind unter anderem der Einbau einer Wärmepumpe und Biodiversitätsdächer mit Photovoltaikanlagen, die eine Leistung von 1,8 Megawatt erreichen sollen. Diese umweltfreundlichen Maßnahmen machen die neue JVA zu einem Vorbild in Sachen Klimafreundlichkeit.

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Die Dimensionen des Projekts sind so beeindruckend, dass sie nur aus der Luft richtig erfasst werden können. Überall auf dem Gelände sind Kräne und Lastwagen im Einsatz, die Baumaterialien anliefern. Die Baustelle ist für die Öffentlichkeit zugänglich, und ein Aussichtsturm ermöglicht es Interessierten, die Fortschritte aus 15 Metern Höhe zu beobachten.

Ein Blick in die Zukunft

Mit der neuen Justizvollzugsanstalt in Rottweil wird nicht nur ein modernes Gefängnis geschaffen, sondern auch ein Zeichen für die Zukunft des Justizvollzugs in Baden-Württemberg gesetzt. Die Ministerin für Justiz und Migration, Marion Gentges, betont die Notwendigkeit, die Haftplatzkapazitäten zu erweitern und gleichzeitig effiziente Strukturen zu schaffen. Die neue JVA wird die Leistungsfähigkeit des Justizvollzugs in der Region deutlich stärken und ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Die Bauarbeiten verlaufen bisher planmäßig, und die Verantwortlichen sind optimistisch, dass der Zeit- und Kostenrahmen eingehalten werden kann. Mit der Fertigstellung wird Rottweil nicht nur ein neues Gefängnis, sondern auch ein modernes Zentrum für den Justizvollzug erhalten, das den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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