Der römisch-katholische Bischof von Odessa-Simferopol, Stanislaw Szyrokoradiuk, hat Männer aus der Ukraine, die geflüchtet sind, dazu aufgerufen, in ihre Heimat zurückzukehren. Er betonte die Bedeutung der gemeinsamen Verteidigung der Heimat in schwierigen Zeiten. Der Bischof zeigte Verständnis für ukrainische Männer, die nach einem normalen Leben in Europa streben, wies jedoch auch auf die Ungerechtigkeit hin, dass einige junge Männer bereits seit mehr als zwei Jahren an der Front im Krieg gegen Russland kämpfen.
In seiner Diözese sind die Menschen dankbar, dass viele katholische Priester trotz der schwierigen Umstände geblieben sind und geistliche Unterstützung bieten. Die Kirche spielt dabei eine wichtige Rolle. Während die Lage in Odessa trotz anhaltender Bombardements einigermaßen gut ist und das Verteidigungssystem intakt, ist die Situation in der Stadt Cherson, die ebenfalls in seiner Diözese liegt, katastrophal. Der Bischof beschrieb die Zerstörung von Wohnblöcken, Krankenhäusern und Schulen als „echten Völkermord“ und zeigte sich zutiefst betroffen.
Bischof Szyrokoradiuk traf während seines Deutschland-Besuchs den NRW-Minister für Internationales, Nathanael Liminski, um gemeinsame Hilfsinitiativen für die Bevölkerung in der Ukraine zu besprechen. Der Besuch des Bischofs steht im Zusammenhang mit der Pfingstaktion des Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, die unter dem Motto „Damit Frieden wächst – DU machst den Unterschied“ steht und mit einem Gottesdienst im Dom von Münster eröffnet wird.