Der Bundestag konnte am letzten Tag vor der Sommerpause nicht wie geplant über das Energieeffizienz-Gesetz abstimmen, da am Nachmittag nicht genügend Abgeordnete anwesend waren. Um als beschlussfähig zu gelten, müssen mehr als die Hälfte der Bundestagsmitglieder anwesend sein, was mindestens 369 Abgeordnete entspricht. Bei einem sogenannten Hammelsprung, bei dem die Parlamentarier durch zwei Türen gehen und gezählt werden, wurden nur 241 Abgeordnete gezählt. Es gab Vermutungen, dass die tatsächliche Anzahl der Anwesenden durch Mitglieder der AfD, die absichtlich nicht gezählt werden wollten, noch höher sein könnte.
Das Energieeffizienz-Gesetz zielt darauf ab, den Energieverbrauch über alle Sektoren von Industrie bis hin zu Gebäuden zu reduzieren. Bis 2030 soll der Endenergieverbrauch um 26,5 Prozent im Vergleich zu 2008 sinken. Der bisherige Fortschritt lag zwischen 2008 und 2020 bei weniger als sechs Prozent. Der Gesetzentwurf enthält Vorgaben für Einsparungen in öffentlichen Gebäuden, Industrie und Rechenzentren, jedoch keine spezifischen Vorschriften für einzelne Industriebetriebe, Haushalte oder Gebäude.
Die Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoguz (SPD) beendete die Sitzung mit Worten der Nachdenklichkeit und rief die Abgeordneten auf, auch während der Sommerpause über Angriffe auf den Parlamentarismus nachzudenken und gemeinsam Lösungsstrategien zu entwickeln. Die nächste Bundestagssitzung findet Anfang September statt.